| Hintergrund/Zielsetzung: Die Zahl der Diagnosen “nicht-alkoholische Fettleber Erkrankung”, der häufigsten Ursache der chronischen Verfettung der Leber, steigt weltweit und ist in erster Linie durch das metabolische Syndrom bedingt. Kardiovaskulären Erkrankungen und generell höhere Morbidität und Mortalität begleiten das Krankheitsbild und steigern den Arbeitsaufwand und die Ausgaben im Gesundheitssystem. Therapieoptionen und die Ausweitung diagnostischer Möglichkeiten stehen deshalb im Fokus der Forschung, wobei bei der frühen und möglichst nicht-invasive Diagnose noch großer Aufholbedarf besteht. Es wäre wichtig, neben der Insulinresistenz, des Einflusses des Immunsystems, des Darm-Mikrobioms und unter der Berücksichtigung genetischer Variationen und des Einflusses des Geschlechts die Auswirkungen auf verschiedene Organe und metabolische Abläufe noch genauer zu verstehen. Mittels Metabolomik lässt sich ein Einblick in zelluläre Abläufe gewinnen. Durch gezielte massenspektrometrische Analyse haben wir im Plasma von erwachsenen Patienten mit NAFLD, mit alkoholischer Lebererkrankung und in einer gesunden Kontrollgruppe die Konzentrationen von Gallensäuren (GS) bestimmt.
Hypothese: Die Leber ist das zentrale Organ für die Gallensäureproduktion, weshalb Gallensäuren potentielle Marker für das Erkennen von Lebererkrankungen darstellen könnten. Abhängig von individuellen Faktoren und vom Auslöser der Erkrankung könnten die Veränderungen der Gallensäurekonzentrationen charakteristische Muster aufweisen.
Ergebnisse: Es gibt Veränderungen, die speziell in NAFLD Patienten (signifikant in NAFLD vs. gesunde Kontrollen und NAFLD vs. alkoholische Lebererkrankung, ALD) zu finden sind und einige, die geschlechtsabhängig waren. In weiblichen NAFLD Patientinnen wurden erhöhte Konzentrationen primärer GS gefunden. Bei männlichen NAFLD Patienten gibt es Erhöhungen sekundärer GS und der Anteil der gesamten freien GS von den gesamten GS war niedriger, der Anteil von freier Chenodeoxycholsäure (CDCA) erhöht. Das Verhältnis Glyzin/Taurin konjugierter GS und Glyzin konjugierte CA/CDCA war höher im Vergleich zu den Kontrollen.
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