| Zusammenfassung Hintergrund: Vaskuläre Fehlbildungen sind angeborene Defekte im Rahmen von Vaskulogenese, Angiogenese und Lymphangiogenese. Sie sind bei der Geburt vorhanden, wachsen proportional mit dem Kind mit und bilden sich nie zurück. Die angeborenen vaskulären Fehlbildungen können lokalisiert oder infiltrierend sein. Sie können überall im Körper auftreten, vor allem im Kopf-Hals-Bereich, an den Extremitäten und am Rumpf. Material und Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden alle Patienten analysiert, welche aufgrund von vaskulären Fehlbildungen an der Grazer Kinder- und Jugendchirurgie operiert oder konservativ behandelt wurden. Bei der Erfassung der Daten aus dem Zeitraum 01.01.1991 - 31.12.2010 wurden die Entlassungsdiagnosen, die klinische Symptomatik, die Ergebnisse der durchgeführten Bildgebungen, die histologischen Befunde, sowie die Art der operativen und/oder konservativen Therapie während des Krankheitsverlaufes ausgewertet. Es folgen eine Darstellung der Ergebnisse mittels deskriptiver Statistik sowie ein Vergleich der Ergebnisse mit der geläufigen Literatur.
Ergebnisse: Im genannten Zeitraum wurden 97 Patienten behandelt. Die Geschlechtsverteilung von weiblich zu männlich war 1.1: 1. Die Verteilung der vaskulären Malformationen zeigte sich wie folgt: lymphatische Malformationen (LM) in 38.1%, venöse Malformationen (VM) in 25.7%, arteriovenöse Malformationen (AVM) in 17.5%, kapilläre Malformationen (CM) in 5.1% und gemischte vaskuläre Malformationen in 13.4% der Fälle. Anatomische Verteilung dieser Läsionen war wie folgt: in 22% im Kopf-Halsbereich, in 31% am Rumpf und in 45% zusammen an der oberen und unteren Extremitäten. Als radiologische Diagnostik kamen folgende Verfahren zur Anwendung: Magnetresonanztomographie - Angiographie (MRT-MRA) in 53% und Sonographie (US) in 38%. Ebenfalls hilfreich waren auch Röntgen in 5% und CT in 4% der Fälle. Die bevorzugte Behandlungsmethode war die komplette chirurgische Resektion in 66%, gefolgt von chirurgischer Teilresektion in 9%, der Lasertherapie allein oder in Kombination mit anderen Modalitäten in 7%, der Sklerotherapie in 3%, der Embolisation in 2% und der konservativen Therapie in 13% der Fälle. Schlussfolgerung: Für die erfolgreiche Behandlung von Patienten mit vaskulären Malformationen ist es besonders notwendig alle therapeutische Modalitäten zu kennen und bei Bedarf alleine oder in Kombination einsetzen zu können, mit einem Hauptziel die Patienten zu heilen und die Wiederkehr dieser Läsionen zu verhindern.
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