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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Fraktalanalyse zervikaler intraepithelialer Neoplasien.  
 Zusammenfassung

EINLEITUNG. Bei Vorliegen einer entsprechenden Zytologie werden Gewebeproben von suspekten Arealen am Gebärmutterhals entnommen. Pathologen bewerten die histologischen Schnittbilder unter dem Mikroskop nach dem Schema der WHO, wobei 3 Schweregrade (CIN 1‑3) unterschieden werden. Pathologen stellen den Grad ohne technische Hilfsmittel, abhängig von Aussehen und Anordnung der Zellen fest, was bei komplizierteren Zellbildern manchmal nur schwer mit Sicherheit möglich ist. Da der Grad auch die Therapiewahl beeinflusst und die Prognose abschätzen lässt, ist eine zusätzliche objektivierte Befundungshilfe mit mathematischen Methoden gesucht.

METHODEN. Nach einer klassischen Bewertung der Histologien durch einen Pathologen erfolgte eine Digitalisierung der Gewebeproben. Von jedem Digitalbild wurde die fraktale Dimension durch die schnelle Fourier‑Transformation und die Boxcounting‑Methode bestimmt. Das bewertete Material umfasste 15 Bilder von unauffälligem Epithel, 8 Bilder des Grades CIN 1, 6 Bilder des Grades CIN 2 sowie 17 Bilder des Grades CIN 3 (46 Bilder insgesamt). Dabei wurde untersucht, ob die fraktale Dimension in Abhängigkeit des CIN‑Grades charakteristische Werte annimmt. Bei besonders signifikanten Ergebnissen wurden die Bilder nach der neuen Methode entsprechend zugeordnet und separat in einer Confusion Matrix der Diagnose des Pathologen gegenüber gestellt.

RESULTATE. Signifikante und hoch signifikante Unterschiede in der fraktalen Dimension konnten zwischen den CIN‑Graden CIN 1, CIN 2 und CIN 3 gezeigt werden. Gesundes Gewebe konnte von den höhergradigen Läsionen CIN 2 und CIN 3 hoch signifikant abgegrenzt werden. Die Confusion Matrix zeigte je nach Analyseweg übereinstimmende Diagnosen in 65,2% bis 91,3% der Fälle.

CONCLUSIO. Die fraktale Dimension steigt mit höherem CIN‑Grad an und nimmt signifikant oder hoch signifikant unterschiedliche Werte an. Die Resultate können als Grundlage zur automatisierten Bildbefundung verwendet werden. Studenten, Berufsanfänger und Pathologen könnten Diagnosen weiter objektivieren und re‑evaluieren. Durch eine verbesserte Befundung könnten Patientinnen von einer optimalen Therapie und Betreuung profitieren. Hinsichtlich Material und Methoden zeigten sich in der Diskussion mehrere interessante neue Forschungsimpulse. Technischer Aufwand und Kosten, um die fraktale Dimension zu bestimmen, erscheinen aktuell relativ gering.  
 Fraktalanalyse; Cervix; intraepithelial; Neoplasie; Karzinom; box dimension; Fourier-Transformation; Vorsorge; Staging  
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 2014  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Fabrizii, Markus
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Medizinische Physik und Biophysik
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Ahammer, Helmut; Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr.rer.nat.
  Moinfar, Farid; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.