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Bibliografische Informationen
Titel
Die Wertigkeit der digitalen Auflichtmikroskopie im niedergelassenen Bereich
Kurzfassung
Einleitung:
Die digitale Dermatoskopie hat sich in den letzten Jahren in der dermatologischen Prävention und Diagnostik als bedeutsame Methode herausgebildet. Durch digitale
Verlaufskontrollen können dermatoskopische Veränderungen frühzeitig detektiert werden,die auf eine beginnende Malignität hindeuten. Die digitale Dermatoskopie kommt bereits in Kliniken und spezialisierten Zentren alltäglich zur Anwendung, um RisikopatientInnen zu überwachen. Doch
auch im niedergelassenen Bereich hat die digitale Dermatoskopie das Potential, durch strukturierte Verlaufskontrollen die diagnostische Genauigkeit und Primärprävention zu verbessern.
Material und Methoden:
Im Rahmen dieser Studie wurde die Wertigkeit der digitalen Dermatoskopie im
niedergelassenen Bereich in einem retrospektiven Zeitrum von rund fünf Jahren, mit
besonderem Fokus auf die Aussagekraft, bestimmter dermatoskopischer Merkmale und
deren Verlauf, hinsichtlich der Dignität von melanozytären Läsionen untersucht. Unter der
Verwendung des digitalen Dermatoskopie-Systems MoleMaxTM (Derma Medical Systems,
Wien, Österreich) wurden in der dermatologischen Fachartzordination Dr. Pilger im
Zeitraum vom 1.Jänner 2018 bis 31. August 2023, Hautläsionen digital dokumentiert und
histopathologisch untersucht. Es erfolgte anhand der gespeicherten Bilder die Analyse der
dermatoskopischen Merkmale und deren Veränderungen im Verlauf des Follow-Ups.
Ergebnisse:
Die Studienpopulation umfasste 92 PatientInnen mit einem durchschnittlichen Alter von 50,7
Jahren. Insgesamt wurden 141 melanozytäre Läsionen digital dokumentiert und exzidiert,
davon wurden 72 im Rahmen der Erstuntersuchung (E1) und 69 im Verlauf des digitalen
Follow-Up (FU) entfernt. Die durchschnittliche Anzahl der Follow-Up-Untersuchungen belief sich auf 1,8 und das durchschnittliche Intervall zwischen den einzelnen Follow-Up-Untersuchungen betrug neun Monate. Unter den 141 exzidierten melanozytären Läsionen,wurden 18 histopathologisch als bösartig eingestuft (NNE=7,8). Dabei wurden elf bösartige melanozytäre Läsionen (7 MIS, 4 MM) im Rahmen von E1 und sieben bösartige melanozytäre Läsionen (3 MIS, 4 MM) im Rahmen des FU entfernt. Alle invasiven MM
hatten eine Tumordicke von maximal 0,5 mm und waren nach der Klassifikation des American Joint Committee on Cancer (AJCC) 2017 somit Stadium 1A. Bei der Exzision im
Rahmen von E1 zeigten sich das retikuläre und homogene Muster am häufigsten. Das typische Pigmentnetzwerk (p < 0,001) sowie das Merkmal „regular blotches“ (p = 0,02) trat
signifikant häufiger bei benignen Läsionen auf. Dahingegen war das Merkmal „irregular streaks“ ein Hinweis auf Malignität (p = 0,02). Im Verlauf des FU war die Größenzunahme die häufigste beobachtete Veränderung. Symmetrisches Wachstum trat überwiegend bei
benignen Läsionen auf (p = 0,003). Das Auftreten neuer Farben stellte ein signifikantes Kriterium für Maligne Melanome im FU dar (p = 0,04), während eine generelle Aufhelllung signifikant häufiger bei benignen Läsionen beobachtet wurde (p = 0,01). Alle Melanome
wurden in einem frühen und somit heilbaren Stadium diagnsotiziert und nur eine geringe Anzahl an Biopsien waren notwendig.
Diskussion:
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die digitale Dermatoskopie mit Systemen wie MoleMaxTM auch im niedergelassenen Bereich einen bedeutenden Mehrwert in der Früherkennung von Malignen Melanomen liefert. Insbesondere durch die Möglichkeit strukturierter Verlaufskontrollen, können bestimmte dermatoskopische Merkmale,Rückschlüsse auf die Dignität melanozytärer Läsionen liefern. Dies unterstützt die frühzeitige Detektion maligner Veränderungen und reduziert unnötige Exzisionen, wodurch die diagnostische Genauigkeit im Praxisalltag gesteigert werden kann.
Schlagwörter
melanozytäre Nävi, digitale Auflichtmikroskopie, Follow-Up
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Kühne, Raika
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Hofmann-Wellenhof, Rainer; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.
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