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Bibliografische Informationen
 Klinisches Profil von herzchirurgischen Patienten/innen mit einer akuten OP-bedürftigen Endokarditis unter Berücksichtigung der saisonalen Häufigkeit  
 Hintergrund: Das Krankheitsbild der infektiösen Endokarditis ist bei stagnierender Prävalenz gut publiziert, die Mortalität der Erkrankung bleibt jedoch über die Jahre hoch. Ziel dieser retrospektiven Studie war es, das klinische Profil der Patienten mit infektiöser Endokarditis, welche konform den Guidelines der European Society of Cardiology (ESC) operativ versorgt wurden, unter Berücksichtigung der saisonalen Häufigkeit zu untersuchen. Gleichzeitig sollte das Outcome von makroskopisch eindeutigen, jedoch intraoperativ und mikrobiologisch „sterilen“ akuten Endokarditiden (Gruppe A), mit jenen mit einem positiven Keimnachweis (Gruppe B) verglichen werden. Außerdem sollte untersucht werden, ob sich Hinweise auf die virale Genese einer infektiösen Endokarditis finden lassen.



Methoden: Eine konsekutive Kohorte von 52 Patienten mit akuter Endokarditis wurde untersucht, welche an der Herzchirurgischen Abteilung der Universitätsklinik Graz im Zeitraum August 2007 bis Dezember 2010 operiert wurde. 3 Patienten wurden exkludiert, da sie intraoperativ verstorben sind und weitere 7 Patienten mit Schrittmacher-assoziierten Endokarditiden wurden nicht in die Analyse mit einbezogen. Alle erhobenen Daten wurden im Sinne einer deskriptiven statistischen Analyse ausgewertet.



Ergebnisse: Die Patienten der Gruppe A (n=16) zeigten im Vergleich zur Gruppe B (n=36) eine um 74 min geringere OP-Dauer (215 min ± 81,2 vs. 289 min ± 138; p=0.029). Gruppe A wies eine um 154 h verringerte postoperative Beatmungszeit auf: 83 h ± 138,7 versus 237 h ± 287,9 (p=0,012). Auch die Intensivliegedauer war in der sterilen Kohorte niedriger: 6,4 d vs. 13,2 d (p=0,010). Die 30-Tage Mortalität war in Gruppe A mit 25% nicht signifikant niedriger als in der Gruppe B mit 39% (p=0,331). 17% (n=9) erlitten ein postoperatives Multiorganversagen, 6% (n=3) erlitten einen akuten Myokardinfarkt. Es konnte kein Hinweis auf eine saisonale Häufung festgestellt werden, im Gegenteil war die Inzidenz in der sogenannten „Grippezeit“ erniedrigt. 44% (n=16) der Patienten in der Gruppe B hatten eine Staphylokokkus aureus Infektion, die empirische präoperative Dreierkombination analog den ESC-Guidelines erhielten insgesamt nur 12% (n=6).



Diskussion: Das Outcome von intraoperativ „sterilen“ Patienten war bedeutend besser, trotzdem war die Mortalität mit 25% erheblich. Die Studie zeigte keine saisonale Häufung. Es konnte kein Hinweis auf die virale Genese der Endokarditis gefunden werden.

 
 infektiöse Endokarditis; saisonale Häufung; Antibiose; sterile Blutkulturen  
 84
 2013  
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 Herzchirurgie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Breidler, Wolfgang
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Chirurgie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Mächler, Heinrich; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ. MA. MSc.
Anmerkung
  Kollege Wolfgang Breidler hat seine Diplomarbeit mit großen Erfolg beim Österreichischen Chirurgenkongress in Salzburg präsentiert, das Abstract ist im Eur Surg 2012 (Suppl) publiziert worden