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Bibliografische Informationen
 Bedeutung verschiedener Hormone und Neuropeptide für die Nahrungsaufnahme und bei Anorexia nervosa: Effekte von JNJ-31020028  
 Die Anorexia nervosa gehört zu den prognostisch ungünstigsten Erkrankungen aus dem Fachbereich der Psychiatrie. Dies ist auch durch beschränkte Möglichkeiten in der medikamentösen Therapie dieser Erkrankung bedingt. Um so wichtiger ist es, die pathophysiologischen Grundlagen von Anorexia nervosa weiter zu erforschen sowie geeignete Tiermodelle zu entwickeln, um so auf mögliche medikamentöse Angriffspunkte zu stoßen und die Auswirkungen potentieller Therapeutika präklinisch zu erfassen.



Diese Arbeit gibt dementsprechend im ersten Teil einen Überblick über ausgewählte Peptide und Hormone, die im Rahmen der Nahrungsaufnahme eine Rolle spielen, und ihre Bedeutung bei Anorexia nervosa. Behandelt werden: Das Neuropeptid Y, das Agouti-related Peptid, das Melanocortin-System, der Corticotropin-releasing Faktor, das Peptid YY, die Hormone Leptin und Ghrelin, Stickstoffmonoxid und das Endocannabinoid-System. Entsprechend ihrer Auswirkung auf die Nahrungsaufnahme lassen sich diese Hormone/Peptide prinzipiell als orexigen, d.h. die Nahrungsaufnahme fördernd, oder anorexigen klassifizieren. Allerdings erweist sich diese Einteilung nicht grundsätzlich als sinnvoll, wie am Beispiel des Neuropeptid Y genauer erläutert werden soll. Ferner werden zu Beginn der Arbeit verschiedene Tiermodelle vorgestellt, die für die präklinische Anorexia nervosa-Forschung zur Verfügung stehen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf das Aktivitäts-Stress Modell nach Routtenberg und Kuznesof gerichtet, welches bei den Versuchstieren u.a. eine Hyperaktivität beinhaltet, wie sie auch bei Anorexia nervosa PatientInnen häufig zu beobachten ist.



Im zweiten Teil dieser Arbeit wird der Effekt des spezifischen Y2-Antagonisten JNJ-31020028 auf Nahrungsaufnahme, Flüssigkeitsaufnahme sowie Aktivität von Mäusen genauer untersucht. Zu diesem Zweck wurde diese Substanz weiblichen Tieren in drei Versuchsansätzen intraperitoneal injiziert. Im ersten und zweiten Ansatz, die sich lediglich in der Dosierung des injizierten Antagonisten unterscheiden (10 mg/kg, bzw. 20 mg/kg), erhielten die Tiere Nahrung ad libitum, während im dritten Ansatz (10 mg/kg) die Nahrungszufuhr auf drei Stunden pro Tag beschränkt wurde, um so eine Hyperaktivität der Mäuse zu induzieren. Die Versuchstiere rekrutierten sich dabei aus dem Stamm DBA/2, der im Fall von Nahrungsrestriktion ein hyperaktives Verhalten aufweist. Gemessen wurden das Gewicht der Tiere an festgelegten Punkten der Versuchsreihen und mit Hilfe des LabMaster-Systems Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme sowie Aktivität während des gesamten Versuchszeitraumes. Dabei zeigte sich im ersten Versuchsansatz (10 mg/kg) ein positiver Effekt auf die Nahrungsaufnahme der Tiere, der im zweiten Ansatz mit verdoppelter Dosis der Substanz (20 mg/kg) jedoch nicht bestätigt werden konnte. Eine deutliche Auswirkung auf das Aktivitätsniveau konnte in keinem Ansatz gezeigt werden. Eine mögliche Bedeutung von Neuropeptid Y/Y2-Rezeptoren für die Anorexie bleibt somit offen.  
 Anorexia nervosa;Anorexia;nervosa;NPY;PYY;JNJ;JNJ-31020028;31020028;Y2-Antagonist;Y2;Antagonist;CRF;NO;Ghrelin;Leptin;Melanocortin;Endocannabinoide;Tiermodelle;  
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 2011  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Dischinger, Ulrich Severin
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Pharmakologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Holzer, Peter; Univ.-Prof. Mag.rer.nat. Dr.phil.
  Painsipp, Evelin; Mag. Dr.rer.nat.