| Hintergrund. Bei Patienten mit non-ST elevation acute coronary syndrome (NSTE-ACS) liegen im Elektrokardiogramm häufig keine typischen Zeichen vor, die auf das Vorliegen eines akuten Koronarverschlusses (ACO) hindeuten. Da das Vorhandensein eines ACO mit einer schlechteren Prognose einhergeht, sind weitere ergänzende Verfahren notwendig, um die diagnostische Sensitivität in dieser Subgruppe zu steigern. Das Ziel dieser Arbeit ist es, den Nutzen regio-naler Wandbewegungsanalysen mittels zweidimensionaler Echokardiographie zur Detektion von ACO in Patienten mit non-ST elevation myocardial infarction (NSTEMI) zu ermitteln. Methoden. Für diese Zwischenauswertung wurden zwanzig Patienten mit NSTEMI und Symptombeginn innerhalb von 24 Stunden zum Zeitpunkt der Prä-sentation in der Notaufnahme prospektiv eingeschlossen. Die echokardiographische Untersuchung erfolgte vor der Koronarangiographie. Die Studienteilnehmer wurden von Juli 2016 bis Juli 2017 in vier teilnehmenden Zentren rekrutiert. Je nach Möglichkeit der Durchführung wurden die regionale Wandbewegungsana-lyse entweder mittels Strain-Echokardiographie (Speckle tracking) oder per Wall Motion Score Index (WMSI) vorgenommen. Ergebnisse. Von den zwanzig untersuchten Patienten wurde bei fünf (25 %) ein akuter Koronarverschluss festgestellt. Beide Untersuchungsmodalitäten deuteten auf eine beeinträchtige regionale linksventrikuläre Funktion bei Patienten mit akutem Koronarverschluss hin. Allerdings zeigte sich bei keine der erhobenen Parameter ein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen. Die sog. „Functional Risk Area“ (FRA) war sowohl bei Beurteilung durch Strain (8 vs. 3 Segmente), als auch mittels WMSI (4 vs. 2 Segmente) in Patienten mit akutem Koronarverschluss größer als in der Vergleichsgruppe. Des Weiteren zeigte sich, dass der absolute territoriale longitudinale peak systolic Strain, unabhängig vom betroffenen Koronargefäß, bei Koronarverschluss niedriger war (LAD: 11,7 ± 2,3 % vs. 15,0 ± 4,4 %; LCX: 13,1 ± 1,4 % vs. 14,4 ± 4,9 %; RCA: 14,3 ± 3,1 % vs. 15,8 ± 3,8 %). Zusammenfassung. Obwohl diese Arbeit nicht zur Stützung der Hypothese, dass akute Koronarverschlüsse mittels zweidimensionaler Echokardiographie detektiert werden können, beitragen kann, gibt es in der zur Verfügung stehen-den Literatur starke Hinweise darauf, dass die diagnostische Sensitivität durch die zusätzliche Verwendung von Echokardiographie gesteigert werden kann. |