| Forschungsexperimente oder Studien zur gleichen Fragestellung führen häufig zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen, die einander sogar widersprechen können. Um solche mögliche Konflikte lösen zu können, bündeln Forscherinnen und Forscher oft gleichartige Studien mit dem Ziel verlässlichere Ergebnisse zu erhalten. Diese Art der Informationsbündelung wird Metaanalyse genannt. Unter der Annahme ausreichender Übereinstimmung können so Experimente innerhalb jedes beliebigen Forschungsgebietes kombiniert werden. Zahlreiche statistische Methoden sind über die Jahre hinweg bereits für die Metaanalyse entwickelt worden. Die meisten dieser Methoden sind für spezifische Aufgaben maßgeschneidert, wie zum Beispiel die Kombinierung von klinischen Studien oder von genomischen Experimenten. Daher können diese nicht unmittelbar auf andere Probleme angewandt werden. Eine allgemeinere Gruppe von meta-analytischen Verfahren bilden die rangbasierten Methoden. Diese arbeiten mit Rängen anstelle der eigentlichen Messwerte, welche selbst häufig gar nicht verfügbar sind. Die rangbasierte Methoden sind im Gegensatz zu den eigentlichen Messwerten nicht auf spezifische Datentypen beschränkt, nicht von unterschiedlichen Datentransformationen, dem Vorliegen von Ausreißern oder von spezifischen statistischen Verteilungsannahmen betroffen. Jedoch hat diese Universalität der rangbasierten Methoden ihren Preis: da die relativen Differenzen zwischen den Messwerten verloren gehen, war es bislang nicht möglich, die zugrundeliegenden Signale in den Studien schätzen zu können, welche die beobachteten Ränge erzeugt haben. In dieser Dissertation wird ein neuer Ansatz vorgestellt, welcher die Vorteile von rang-basierten Methoden mit dem überaus wichtigen Ziel der Metaanalyse verknüpft: die Schätzung jener Signale, welche für die Ränge kausal sind. Darüber hinaus werden die dazugehörenden Standardfehler mit einem nicht-parametrischen Bootstrap Verfahren geschätzt und die sich daraus ergebende Stabilität der beobachteten Rangpositionen evaluiert. Der vorgestellte Ansatz wurde mit simulierten Daten unter verschieden Szenarien getestet und auch auf reale Daten angewandt, in welchen Studien beziehungsweise Experimente in der klinischen und der genomischen Forschung kombiniert wurden. Die Simulationen haben gezeigt, dass der vorgestellte Ansatz die zugrundeliegenden Signale und die von ihnen abgeleiteten Rangpositionen akkurat schätzen kann. Wie erwartet, wurden bessere Schätzungen erzielt, wenn die Übereinstimmung zwischen den Studien oder den Experimenten hoch war. Die Größe der Standardfehler gab die Unsicherheit der geschätzten Signale wieder. Der Grad der Überlappung der Standardfehlerbereiche zeigte die Ranginstabilität an. Bei den realen Daten konnten vielversprechende Resultate erzielt werden. Schlussendlich konnte gezeigt werden, dass die vorgeschlagene Methode ein brauchbares metaanalytisches Werkzeug für die biomedizinische Forschung ist. Der größte Nachteil der Methode ist der mit ihr verbundene Rechenzeit. Diese könnte durch Optimierungen und Anpassungen des Algorithmus reduziert werden. Im Anhang der Dissertation sind zusätzliche Grafiken und Tabellen zu den Simulationen sowie der R-Sourcecode für den Algorithmus zu finden. Zusammenfassend, präsentiert die vorliegende Dissertation eine neue generelle funktionierende Methode für die Metaanalyse von beobachteten Ranglisten und kann die ihnen zugrundeliegenden Signale, deren Standardfehler sowie die damit einhergehenden Rangstabilitäten schätzen. |