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Bibliografische Informationen
Titel
Der axillofemorale Bypass in der Therapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit der unteren Extremitäten: Indikation und Ergebnisse einer retrospektiven Pilotstudie
Kurzfassung
Einleitung: Obwohl der aortofemorale Bypass (AoFB) als Therapie der ersten Wahl beim Leriche-Syndrom gilt, werden der axillofemorale Bypass (AxFB) und die perkutane transluminale Angioplastie (PTA) bei älteren, multimorbiden Patient:innen häufig als weniger invasive Alternativen eingesetzt. Ziel dieser Studie war es, die klinischen Ergebnisse von AxFB und PTA bei der Behandlung des Leriche-Syndroms miteinander zu vergleichen.
Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden 26 Patient:innen, die zwischen dem 01.01.2006 und dem 31.12.2023 mit AxFB behandelt wurden, sowie 43 Patient:innen, die in diesem Zeitraum eine PTA erhielten, eingeschlossen. Demografische Daten und Begleiterkrankungen wurden mittels deskriptiver Statistik ausgewertet. Zur Verbesserung der Vergleichbarkeit beider Gruppen wurde ein Propensity Score Matching durchgeführt. Der primäre und der sekundäre Endpunkt der Studie waren das postoperative Gesamtüberleben sowie das amputationsfreie Gesamtüberleben. Beide Endpunkte wurden mithilfe der Kaplan-Meier-Methode und der multivariablen Cox-Regressionsanalyse untersucht.
Ergebnisse: Patient:innen der AxFB-Gruppe waren signifikant älter, überwiegend männlich und wiesen häufiger einen niedrigeren BMI, ein höheres präoperatives Risiko sowie mehr Begleiterkrankungen auf. In der ungematchten Kohorte zeigte sich ein signifikant schlechteres Gesamt- und amputationsfreies Überleben in der AxFB-Gruppe im Vergleich zur PTA-Gruppe (jeweils p < 0,0001). Diese Unterschiede blieben auch nach dem Matching statistisch signifikant. Die AxFB-Gruppe wies 30-Tages-, 1-Jahres-, 3-Jahres- und 5-Jahres-Gesamtüberlebensraten von 85,7 % (95 % CI: 72,0–100,0), 71,4 % (95 % CI: 54,5–93,6), 28,2 % (95 % CI: 13,6–58,4) und 16,9 % (95 % CI: 6,1–47,0) auf. Im Vergleich dazu erreichte die PTA-Gruppe Überlebensraten von 100 % (95 % CI: 100,0–100,0) nach 30 Tagen und einem Jahr, 95,2 % (95 % CI: 86,6–100,0) nach 3 Jahren sowie 82,9 % (95 % CI: 66,6–100,0) nach 5 Jahren. Das amputationsfreie Überleben in der AxFB-Gruppe betrug 81,0 % (95 % CI: 65,8–99,6) nach 30 Tagen, 66,7 % (95 % CI: 49,3–90,2) nach 1 Jahr, 29,2 % (95 % CI: 14,4–59,4) nach 3 Jahren und 17,5 % (95 % CI: 6,4–48,0) nach 5 Jahren. Die Werte in der PTA-Gruppe entsprachen exakt denen des Gesamtüberlebens. In der multivariablen Cox-Regression war AxFB im Vergleich zu PTA mit einem signifikant höheren Sterberisiko (aHR = 8,77; 95 % CI: 1,85–41,60; p = 0,006) sowie einem erhöhten Risiko für Majoramputation oder Tod (aHR = 7,54; 95 % CI: 1,68–33,83; p = 0,008) verbunden.
Diskussion: AxFB war im Vergleich zur PTA mit signifikant schlechteren klinischen Ergebnissen sowohl im Hinblick auf das Gesamtüberleben als auch auf das amputationsfreie Überleben assoziiert. Die Überlebensraten der AxFB-Gruppe lagen durchgehend niedriger, wobei sich insbesondere im Langzeitverlauf deutliche Unterschiede zeigten. Patient:innen mit AxFB hatten ein nahezu neunfach erhöhtes Sterberisiko sowie ein 7,5-fach höheres Risiko für Majoramputation oder Tod. Diese Ergebnisse sind jedoch mit Vorsicht zu interpretieren, da beide Gruppen bereits vor der Therapie deutliche Unterschiede in prognostisch relevanten Ausgangsparametern aufwiesen. Selbst nach Propensity-Score-Matching blieb die Vergleichbarkeit eingeschränkt. Die Wahl des Therapieverfahrens erfolgte nicht randomisiert, sondern wurde durch medizinische und logistische Faktoren bestimmt. Bei Patient:innen, die im Rahmen einer Notfallversorgung aufgrund der vorübergehenden Nichtverfügbarkeit einer endovaskulären Option einen AxFB erhielten, legen unsere Daten nahe, dass eine nachfolgende elektive PTA eine sinnvolle therapeutische Option darstellen könnte.
Schlagwörter
Leriche-Syndrom; Aortoiliäre Verschlusskrankheit; periphere arterielle Verschlusskrankheit; Hochrisikopatienten; Axillobifemoraler Bypass; extraanatomische Bypass-Operation; perkutane transluminale Angioplastie; endovaskuläre Therapie; Propensity Score Matching; Cox-Regression; Kaplan-Meier-Analyse; Gefäßchirurgie
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Ye, Jing
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Chirurgie
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Müller, Helmut; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ. MBA MSc
Mitbetreuer*in (intern)
Cohnert, Tina Ulrike; Univ.-Prof. Dr.med.
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