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Bibliografische Informationen
 Kontinuierliche Glukosemessung bei herzchirurgischen Patient*innen mit Typ-2-Diabetes  
 Einleitung: Kontinuierliche Glukosemessgeräte bieten viele potenzielle Vorteile durch ihre automatische Messung der Gewebeglukose bei Patient*innen mit Diabetes. Die dadurch erhobenen Daten könnten ein wesentliches Werkzeug bei der Beurteilung der Glukoseeinstellung von Patient*innen darstellen, um - vor allem im chirurgischen Setting - Therapien zu optimieren und die OP-Planung zu verbessern. Zurzeit ist noch kein CGM-Gerät für die Verwendung im Krankenhaus zugelassen, da die Datenlage weiterhin unzureichend ist.



Methoden: In dieser prospektiven Kohortenstudie erhielten Patient*innen mit Typ-2-Diabetes, die für eine Herzoperation (CABG und/oder Herzklappenersatz) stationär aufgenommen wurden, für die Dauer des Aufenthalts ein CGM-System der Marke Freestyle Libre. Der angestrebte Blutzuckerzielbereich lag zwischen 140 mg/dl und 180 mg/dl. Die glykämische Kontrolle von 102 Patient*innen wurde in der prä- und postoperativen Phase miteinander verglichen. Zusätzlich wurden die postoperativen Glukosewerte, die mittels blutiger Kapillarblutmessung erhoben wurden, mit den automatischen CGM-Messwerten hinsichtlich ihre Genauigkeit verglichen. Dabei wurden insgesamt 1.076 Datenpaare miteinander verglichen.



Ergebnisse: Im postoperativen Setting kam es zu einer Verbesserung der TiR 70–180 mg/dl (von 76,2 % auf 82,3 %; p = 0,01), begleitet von einer Reduktion der Zeit unter dem Zielbereich (TbR < 70 mg/dl; von 3 % auf 0,9 %; p = 0,156), einer Reduktion der Zeit über dem Zielbereich (TaR > 180 mg/dl; von 20,9 % auf 16,8 %; p = 0,172) und einer deutlichen Reduktion im Bereich gravierender Hyperglykämien (TaR > 250 mg/dl; von 5,6 % auf 2,1 %; p = 0,001).

Die durchschnittliche Abweichung der CGM-Daten von den Point-of-Care-Messungen lag bei −20,5 mg/dl (95 %-Konfidenzintervall: −21,6 bis −19,4). Die mittlere absolute Differenz (MARD) betrug 22,5 mg/dl, während der mittlere relative Fehler (MAE) bei 14,1 % lag. Der Lin’sche Konkordanzkorrelationskoeffizient (CCC) lag bei 0,78 (95 %-KI: 0,77 – 0,81; p < 0,001). Das Clarke Error Grid zeigte, dass der Großteil der CGM-Messungen in den Zonen A und B lag.  

Diskussion: Mit einer mittleren Abweichung der CGM-Daten von 22,5 mg/dl und einem mittleren relativen Fehler von 14.1 % wurde eine gute Übereinstimmung mit den kapillären Blutglukosewerten beobachtet, insbesondere im Vergleich zu früheren Studien.

Die verbesserte glykämische Kontrolle ist möglicherweise auf eine verringerte Nahrungszufuhr im postoperativen Setting zurückzuführen, die ansonsten zu Glukosespitzen geführt hätten. Eine weitere Erklärung könnte in der vermutlich erhöhten Frequenz von POC-Messungen liegen, die wiederum zu häufigeren Therapieanpassungen geführt haben könnte.

 
 CGM;Diabetes;T2D;Glukosemessung;CGM-Geräte;Freestyle Libre;kontinuirliche Glukosemessung;  
 
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 Endokrinologie
 Kardiologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Lackner, Alexander
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Sourij, Harald; Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. MBA
  Tripolt, Norbert; Sen.Scientist Dr.scient.med. BSc MSc