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Medizinische Universität Graz
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Bibliografische Informationen
Titel
Eine retrospektive Datenanalyse des Outcomes der Cohenplastik im Kindesalter
Kurzfassung
Einleitung
Die Cohenplastik stellt ein häufig angewandtes Operationsverfahren zur Therapie des vesikoureteralen Refluxes (VUR) dar. Ziel dieser Arbeit war die Evaluierung der Ergebnisse dieses chirurgischen Eingriffs unter Berücksichtigung des prä-, peri- und
postoperativen Verlaufs. Die Einleitung bietet eine umfassende Darstellung des Krankheitsbildes VUR mit
Beleuchtung von Embryogenese, klinischer Präsentation, Diagnostik, möglicher Komplikationen sowie therapeutischer Optionen - unter Berücksichtigung des aktuellen
Wissensstandes und geltender Leitlinien.
Material und Methoden
Es wurde eine retrospektive Analyse aller Patient*innen von Januar 2009 bis Dezember 2022 durchgeführt, die am Universitätsklinikum für Kinder- und Jugendchirurgie der
Medizinischen Universität Graz aufgrund eines VURs eine operative Versorgung mittels Cohenplastik erhielten. Die Datenerhebung erfolgte über MEDOCS und die statistische
Auswertung wurde mit Hilfe von IBM SPSS Statistics 28 durchgeführt.
Ergebnisse /Diskussion
Insgesamt wurden 78 Patient*innen mit einem Medianalter von 4,6 Monaten bei Erstvorstellung eingeschlossen (41% männlich, 59% weiblich). Eine pränatale Hydronephrose lag bei 28,2% vor, signifikant häufiger bei männlichen Patienten (40,6% versus 19,6%). Der VUR war in 42,3% linksseitig, in 21,8% rechtsseitig und in 35,9% beidseitig. Von 76 Patient*innen mit definiertem VUR-Grad lagen insgesamt 104
vesikoureterale Einheiten mit VUR vor. Haupt-VUR-Grade verteilten sich wie folgt: Grad I (1,3%), Grad II (1,3%), Grad III (14,5%), Grad IV (67,1%) und Grad V (15,8%) mit
einem Median von Grad IV. Vor Cohenplastik erhielten 19,2% eine Ureterostienunterspritzung. Ein Doppelsystem der Ureteren lag bei 28,2% vor (23,1% einseitig, 5,1% beidseitig). 70 Patient*innen hatten genau dokumentierte fieberhafte Harnwegsinfekte (HWI) mit einem Median von 2. Insgesamt zeigten 56,4% der Patient*innen ≤ 2 HWIs, 43,6% zeigten ≥ 3 oder „rezidivierende“ HWIs mit einem signifikanten linearen Trend zwischen den Gruppen und den VURmain-Graden. Unter 106 nachgewiesenen Erregern dominierten Enterococcus spp. und E. coli, gefolgt von Pseudomonas aeruginosa und Klebsiella spp. Die antibiotische Infektprophylaxe (CAP - continous antibiotic prophylaxis) erfolgte bis 2015 vorwiegend mit Cefaclor und
Trimethoprim-Sulfamethoxazol (TMP/SMZ), ab 2016 überwiegend mit Cefalexin. Das mediane Alter bei Cohenplastik betrug 1,8 Jahren. 5,1% der Fälle wurden zusätzlich mit Hendrenplastik versorgt. Der Krankenhausaufenthalt betrug im Median 9 Tage, die Verweildauer des suprapubischen Katheters 7 Tage. 96,2% der Patient*innen erhielten Doppel-J-Katheter (median für 6 Wochen). 8% entwickelten während der Liegedauer einen fieberhaften HWI, was zur frühzeitigen Katheterentfernung führte und die Liegedauer signifikant verkürzte. Postoperativ hatten 80,8% keine weiteren fieberhaften
HWIs, 19,2% zeigten erneut Infekte (meist E.coli, Enterococcus spp. oder Klebsiella pneumoniae). Die mediane Follow-Up-Zeit betrug 3,6 Jahre. Eine hochsignifikante HWI-
Reduktion wurde festgestellt. Komplikationen waren selten, je einmalig traten Blasenkrämpfe und eine Schwellung des gesunden Ureterostiums auf.
Zusammenfassung
Im Zuge dieser Arbeit konnten umfangreiche Erkenntnisse zum VUR und dessen Therapie mittels Cohenplastik gesammelt werden. Die Ergebnisse der Cohenplastik am Universitätsklinikum für Kinder- und Jugendchirurgie der Medizinischen Universität Graz wurden durch die Beantwortung von Forschungsfragen zum prä-, peri- und postoperativen
Verlauf analysiert.
Schlagwörter
Cohenplastik; Vesikoureteraler Reflux
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Sieber, Julia
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Wolfschluckner, Vanessa; Univ. FÄ Dr.med.univ.
Mitbetreuer*in (intern)
Singer, Georg; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
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