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Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Die Rolle plazentarer Hormone in der Regulation des mütterlichen Metabolismus während der Schwangerschaft  
 In einer Schwangerschaft ist die Anpassung der mütterlichen Stoffwechselprozesse durch die von der Plazenta sezernierten Hormone und Zytokine von groβer Wichtigkeit. In Gegenwart dieser Faktoren wechselt die Schwangere von einer ausgeglichenen auf eine anabole und später eine katabole Stoffwechsellage um die optimalen Bedingungen für das Wachstum und die Entwicklung des Föten zu schaffen. Hyperphagie, Hyperlipidämie, Hyperinsulinämie und die daraus folgende Insulinresistenz sind typische Veränderungen. Diese Arbeit bietet einen Überblick über die bekannten und unbekannten Aspekte der Regulation des mütterlichen Metabolismus durch die Plazenta und erörtert die Hormonveränderungen, die in Schwangerschaftspathologien beobachtet werden können.

Die Literaturrecherche in der internationalen online Database PubMed ergab nach anfänglicher Suche 16 Hormone und Zytokine, welche nachfolgend genauer recherchiert wurden. Es wurden 116 Quellen, zwischen 1982 und 2012 publiziert, ausgewählt.

Die vorliegende Evidenz lässt auf eine Rolle für Estradiol, Progesteron, PGH, hPL, Leptin, TNF-α und Adiponektin in der Entwicklung und Verstärkung von Hyperphagie, Hyperlipidämie, Hyperinsulinämie und Insulinresistenz schlieβen. Die Peptidhormone hCG, CRH, hCT, PTH-rP und Ghrelin spielen bei diesen Veränderungen eine untergeordnete Rolle. Die relativ neu entdeckten Adipokine Visfatin, Resistin, Apelin und Chemerin haben ebenfalls metabolische Effekte, sind jedoch derzeit noch nicht ausreichend bezüglich Ihrer Funktion und Signifikanz erforscht. Es existieren viele Widersprüche hinsichtlich ihrer physiologischen Konzentrationen, Regulation und Zusammenhang mit Schwangerschaftspathologien. Viele der Adipokine werden in pathologischen Zuständen wie Gestationsdiabetes, Präeklampsie und intrauteriner Wachstumsrestriktion in abnormen Konzentrationen produziert, jedoch haben bis jetzt nur Studien mit Leptin, TNF-α und Adiponektin übereinstimmende Resultate gezeigt.

Adipokine stellen ein interessantes zukünftiges Forschungsthema dar, da sie oft ein Zeichen einer inzipienten oder schon bestehenden Pathologie der Mutter oder des Föten sind. Allerdings ist die groβe individuelle Variabilität der Konzentrationen der Adipokine ein Problem, welches es zu überwinden gilt bevor diese als Screening- oder diagnostische Parameter genutzt werden können.

 
   
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 2014  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Lindheim, Lisa Catharina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Desoye, Gernot; Ao.Univ.-Prof. Dr.phil.
  Hiden, Ursula; Dr.rer.nat.