| HINTERGRUND: Ein Pneumothorax (PTX) kann ohne vorhandener Lungenerkrankung auftreten oder mit einer Vielzahl anderer Erkankungen, wie Lungenemphysem, COPD oder auch Endometriose assoziiert sein. Als Auslöser wird die spontane Ruptur einer subpleuralen Blase oder Bulla gesehen, die exakte Pathogenese jedoch ist noch nicht bekannt. Nun wurde eine neue charakteristische Struktur gefunden, der so genannte fibroblastischer Focus, welche in einer Teilmenge einer Studie von Spontanpneumothoraxfällen entdeckt worden ist. Diese fibroblastischen Foci könnten zu einem erweiterten Verständnis der grundliegenden Ursachen eines Spontanpneumothoraxes führen. METHODEN: Einhundertundneunundfünfzig Fälle von Spontanpneumothorax mit durchgeführter Operation und Entnahme einer Lungenbiopsie wurden aufgezeichnet. Alle Patienten mit einem Spontanpneumothorax, der zwischen 1994 und 2014 aufgetreten ist, wurden in die Studie miteinbezogen. Die Patienten wurden anhand der persönlichen Kriterien und der gemeinsamen histologischen Merkmale, inklusive fibroblastische Foci, analysiert. Die statistische Analyse wurde durchgeführt, um die Gemeinsamkeiten innerhalb der Studiengruppe darzustellen und auch um die Unterschiede zwischen den Patienten mit und ohne vorhandene fibroblastische Foci, Patienten mit und ohne Rezidiv und Patienten mit einer unterschiedlichen Anzahl von Rezidiven zu illustrieren. ERGEBNISSE: Von 159 Patienten sind 74% männlich, 26% sind weiblich. Der Mittelwert beträgt für weibliche Patienten für das Alter 36 Jahre, für die Körpergröße 1.65m und für das Gewicht 57kg. Der Mittwert für männliche Patienten beträgt im Alter 30 Jahre, 1.82m in der Körpergröße und 70kg für das Gewicht. 67% aller männlichen Patienten sind Raucher mit einem Ausmaß von 9 PY, 57% aller weiblichen Patienten sind Raucher mit einem Ausmaß von 8 PY. 73% aller Patienten präsentieren eine Lungenerkankung, 16% zeigen eine systemische Erkankung. 45% wurden mit einem ASA score von 1 klassifiziert, 47% mit ASA 2. 31% der Studiengruppe weisen kein Rezidiv auf, 52% ein einfaches Rezidiv, 25% ein zweifaches Rezidiv and 18% ein dreifaches oder multiples Rezidiv. 89% aller Fälle präsentieren eine Interstitielle Entzündung der Lunge mit Lymphozyten prädominierend, 85% zeigen Rauchermakrophagen, 79% Lungenfibrose, 73% Pleuritis, 58% Mesothelzellreaktion, 55% fibroblastische Foci and 42% Bullae. Patienten mit dem Merkmal fibroblastische Foci sind signifikant männlich, jünger (28 Jahre), größer (1.79m), weisen einen niedrigeren BMI (20.4) auf und rauchen weniger (6.5 PY), verglichen mit der Gruppe ohne fibroblastische Foci. Lungenfibrose, Bullae und Lymphozyten kommen häufiger in Patienten mit fibroblastischen Foci vor. Es gibt keine signifikanten Assoziationen zwischen Patienten ohne Rezidiv, einem einmaligen Rezidiv oder multiplen Rezidiven. CONCLUSIO: Patienten mit einem Spontanpneumothorax zeigen gemeinsame persönliche und histologische Charakteristiken. Physische Prädisposition (schlank, groß und niedriger BMI), sowie Rauchen, Lungenerkrankungen und Lungenveränderungen, einschließlich Rauchermakrophagen, fibroblastische Foci, eosinophile Granulozyten, Mesothelzellreaktion und interstitielle Entzündungen mit Lymhpozyten prädominierend führen zu dem Auftreten eines Pneumothorax. Bei zunächst vermuteten gesunden junge Patienten, ohne jegliche Lungenerkrankung zeigen histologische Untersuchungen deutliche Veränderungen des Lungengewebes, welche sich in einem gehäuften Auftreten von fibroblastischen Foci, Lungenfibrose, Bullae und Lymphozyten zeigen. Überraschenderweise wurden in unsere Studiengruppe fibroblastische Foci häufig gefunden. Es konnte noch nicht geklärt werden, ob diese Läsionen mit der Entstehung der Pathogenese in Zusammenhang stehen oder Zeichen der Wundheilung sind. Weitere Untersuchungen in dieser Hinsicht sind gerechtfertigt, um mehr Informationen in diesem Aspekt zu erhalten. |