| Hintergrund Mehr als 50% aller Ösophaguskarzinome werden in einem Stadium diagnostiziert, in dem nur mehr palliative Therapiemethoden angeboten werden können. Wir wollten die einzelnen Modalitäten näher beleuchten und gleichzeitig deren Auswirkung auf die Überlebenszeit der Patienten erheben. Aus diesem Grund wurde diese retrospektive Single-Center Studie an der klinischen Abteilung für Thorax- und Hyperbare Chirurgie der Universitätsklinik Graz durchgeführt. Methoden Nach Durchsicht aller Endoskopiebücher der Jahre 1999-2009 und Erhebung der Therapieschiene sowie studienrelevanter Parameter aus Medocs und Krankenakten, erfüllten 250 von 640 Patienten das Einschlusskriterium. Diese Datensätze wurden anonymisiert und statistisch ausgewertet. Resultate Insgesamt unterzogen sich 250 Patienten mit Ösophaguskarzinom einer palliativen Therapie. Darunter waren 37 Frauen (14,9%) und 211 Männer (85,1%). Als Ersttherapie eingesetzt wurden Photodyname Therapie (PDT) in 118 von 247 Fällen (47,2%), Ösophagealstent in 36 von 247 Fällen (14,4%), Bougierung in 24 von 247 Fällen (9,6%), Chemotherapie in 29 von 247 Fällen (11,7%). Die durchschnittliche Überlebenszeit der an der klinischen Abteilung für Hyperbare- und Thoraxchirurgie behandelten Patienten lag bei 34 Monaten. Die Tumorlokalisation hatte keinen Einfluss auf die Überlebensrate. Obwohl Tumoren im mittleren Ösophagusdrittel eine etwas schlechtere Prognose aufwiesen (mittlere Überlebenszeit 23,2 Monate) als Tumoren im oberen und unteren Ösophagusdrittel (29,6 bzw. 28,8 Monate) war der Unterschied statistisch nicht signifikant (p=0,638). Die mittlere Überlebenszeit bei PDT als Ersttherapie betrug 50,9 Monate (p=0,012) im Vergleich zur gesamten mittleren Überlebenszeit von 34 Monaten. Conclusio die Photodyname Therapie kristallisiert sich in unserer Studie als die einzige Maßnahme heraus, die die mittlere Überlebenszeit signifikant erhöht. Der Einfluss der PDT auf das Immunsystem in sowohl stimulierender als auch supprimierender Form wurde bis jetzt nur an Tiermodellen erklärt; klinische Studien mit reproduzierbaren Ergebnissen sind vorerst nur rudimentär vorhanden. Die Tendenz, in Zukunft mit dieser Therapieentität eine äußerst interessante und vielversprechende Behandlungsmethode in der palliativen Therapie des Ösophaguskarzinoms zur Verfügung zu haben, zeichnet sich jedoch schon mehr als deutlich ab. |