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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
  Verknöcherungen des Ligamentum pterygoalare und Ligamentum pterygospinale - Häufigkeit, Ausprägungsgrad und Relevanz dieser anatomischen Variationen  
 Hintergrund:

Im Bereich der Fossa infratemporalis des Menschen, nahe des Foramen ovale, können zwei unterschiedliche akzessorische Bandstrukturen vorkommen, das Lig. pterygoalare sowie das Lig. pterygospinale. Beide Bänder können teilweise oder vollständig verknöchert vorliegen.

Die Existenz dieser Strukturen kann zu einer möglichen Kompression des N. mandibularis oder seiner Äste führen und somit als mögliche Ursache einer Trigeminusneuralgie in Betracht gezogen werden. Außerdem können die Knochenbrücken bei invasiven Eingriffen im Bereich des Foramen ovale, wie etwa der Behandlung von Trigeminusneuralgien, zu anatomischen Hindernissen führen.

Ziele:

Ziel dieser Studie war die Bestimmung der Prävalenzen der Verknöcherungen der Ligg. pterygoalare et pterygospinale. Dabei wurden Seiten-, Geschlechts- und Altersunterschiede (kindlich / juvenil vers. adult) erfasst. Zusätzlich wurde die Darstellbarkeit der Verknöcherungen an CT-Bildern geprüft.

Methodik:

564 mazerierte Schädel (1128 Seiten) wurden auf das Vorkommen von beginnenden, fortgeschrittenen und kompletten Verknöcherungen der Ligg. pterygoalare et pterygospinale untersucht. Die bildgebende Darstellbarkeit dieser Verknöcherungen wurde mittels CT-Datensätze dieser Schädel überprüft.

Resultate:

Insgesamt konnte bei 308 (54,6%) von den 564 untersuchten Schädeln auf mindestens einer Seite ein verknöchertes Lig. pterygoalare und / oder Lig. pterygospinale beobachtet werden. 26,8% wiesen mindestens ein verknöchertes Lig. pterygoalare auf, 42,4% mindestens ein verknöchertes Lig. pterygospinale. Unter allen untersuchten Seiten (n=1128) konnte ein vollständig verknöchertes Lig. pterygoalare in 1,24% der Fälle beobachtet werden, ein vollständig verknöchertes Lig. pterygospinale in 2,22%. Unvollständige Verknöcherung zeigte sich bei beiden Bändern häufiger als vollständige Verknöcherung. Im Seitenvergleich zeigten sich bei beiden Bändern nur geringgradige Unterschiede, das Lig. pterygospinale konnte allerdings öfter beidseits verknöchert beobachtet werden. Adulte Schädel hatten insgesamt geringfügig höhere Verknöcherungsraten als kindliche und juvenile Schädel. Unvollständige Verknöcherungen der Ligg. pterygoalare et pterygospinale konnten etwas häufiger an männlichen als an weiblichen Schädeln beobachtet werden. Die Verknöcherungen der Ligg. pterygoalare et pterygospinale konnten an den koronaren, sagittalen sowie axialen CT-Schnitten sowie den multiplanaren Rekonstruktionen vollständig diagnostiziert werden.

Conclusio:

Die hohe Prävalenz der Verknöcherungen der Ligg. pterygoalare et pterygospinale hebt die Bedeutung des Wissens über deren Existenz, Lage sowie die klinische Relevanz hervor. Die gute Befundbarkeit dieser Verknöcherungen an CT-Datensätzen bestätigt, dass präinterventionell mittels CT-Bildgebung Verknöcherungen detektiert und somit Schwierigkeiten beim Zugang zum Foramen ovale vermieden werden könnten.

 
   
 
 2025  
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 Neuropathologie
 Röntgenanatomie
 Topographische Anatomie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Götz, Lena Christin
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für makroskopische und klinische Anatomie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Pretterklieber, Bettina; Univ. FÄ Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med. Bakk.rer.nat.
  Pretterklieber, Michael; Ao.Univ.-Prof. Dr.