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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Über die potenzielle morpho-mechanische Verbindung des Gluteus maximus zum Beckenboden  
 Stressinkontinenz ist eine Erkrankung, die meist ältere weibliche Patientinnen betrifft. Es sind jedoch auch junge, weibliche Hochleistungssportlerinnen, die in Sportarten wie Volleyball und Trampolinspringen partizipieren, betroffen. Wiederholtes Springen wird hier als ein kausaler Faktor beschrieben. Die zugrunde liegende Pathophysiologie ist jedoch unvollständig geklärt, insbesondere hinsichtlich des Einflusses umgebender anatomischer Strukturen, inklusive des M. gluteus maximus. Die hier vorliegende Studie hatte zum Ziel, die morphologische Beziehung zwischen dem M. gluteus maximus und dem weiblichen Beckenboden zu untersuchen und in einen mechanischen Zusammenhang zu bringen. Insgesamt wurden 25 Becken Thiel-konservierter weiblichen Körperspenderinnen in Rückenlage präpariert. Zur Beurteilung der mechanischen Eigenschaften einzelner Gewebestränge, die den M. gluteus maximus mit dem Diaphragma urogenitale verbinden, wurden anschließend 20 Gewebestränge hinsichtlich ihrer Versagenslast getestet. Zur weiterführenden Strukturanalyse der bindegewebigen Verbindungen zwischen M. gluteus maximus und dem Diaphragma urogenitale wurden Blockplastinate untersucht und die Erkenntnisse der Präparation validiert. Insgesamt konnten Daten von 49 Beckenhälften von 25 Spenderinnen akquiriert werden. Die Faszie des M. gluteus maximus weist Verbindungen zur Subkutis, zur Faszie des M. sphincter ani externus, zur Faszie des M. obturatorius internus sowie zur Faszie des Diaphragma urogenitale auf. In Bezug auf die Verbindungen zwischen M. gluteus maximus und M. obturatorius internus sowie Diaphragma urogenitale kann diese Verbindung als Fortsetzung der Faszie des M. gluteus maximus betrachtet werden; die Verbindung zwischen M. gluteus maximus und dem Diaphragma urogenitale hatte eine Versagenslast von 23,6 ± 17,3 N. Cramér φ-Analysen zeigten konstante Verbindungen der Faszien, die den M. gluteus maximus mit seiner Umgebung in horizontalen und sagittalen Ebenen verknüpfen. Die hiervorliegende Studie gibt erste Hinweise darauf, dass der M. gluteus maximus mit dem Beckenboden durch Bindegewebsstränge verbunden ist. Während bisherige Forschungsergebnisse darauf hindeuteten, dass die Aktivität des M. gluteus maximus vorbeugend gegen Harnkontinenz wirkt, suggeriert die hier beschriebene morpho-mechanische Verbindung auch eine potenzielle Rolle in der Entstehung der Belastungsinkontinenz. Zukünftige Studien, welche klinische Bilddaten betroffener Patientinnen mit in-situ-Tests kombinieren, könnten weitere Erkenntnisse zum klinischen Einfluss liefern.  
 Beckenboden; Stressinkontinenz; Gluteus maximus; Verbindungen; Biomechanik  
 
 2024  
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 Topographische Anatomie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Siess, Maximilian Benedikt
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für makroskopische und klinische Anatomie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Hammer, Niels; Univ.-Prof. Dr.med.