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Medizinische Universität Graz
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Bibliografische Informationen
Titel
Perioperative Komplikationen der Carotisendarteriektomie - Eine retrospektive Analyse der Komplikationen
Kurzfassung
Einleitung: Die Carotisendarteriektomie (CEA) ist eine häufig verwendete Methode zur Prävention des ischämischen Schlaganfalls. Im Rahmen dieser Operation können jedoch auch Komplikationen, darunter schwerwiegendere wie Schlaganfall oder Tod auftreten. Die European Society for Vascular Surgery (ESVS) hat zur Qualitätssicherung Empfehlungen für akzeptable Komplikationsraten festgelegt. Diese Standards werden regelmäßig international diskutiert und fallweise in Frage gestellt. Daraus ergab sich das Ziel, die eigenen Ergebnisdaten zu überprüfen und mit den Qualitätsstandards der ESVS abzugleichen.
Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Datenanalyse aller Patient*innen mit perioperativen Komplikationen, die in dem Zeitraum von 1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2023 an der Klinischen Abteilung für Gefäßchirurgie der Medizinischen Universität Graz zur primären Behandlung einer Carotisstenose einer CEA unterzogen wurden. Alle Operationen, die zur Behandlung von Komplikationen einer Stent-PTA durchgeführt wurden, doppelte Datensätze sowie falsch erfasste Prozeduren, wurden ausgeschlossen. Die Datenerhebung erfolgte aus dem MEDOCS-System der KAGes sowie aus der internen klinischen Datenbank, wo u. a. die Stenosesymptomatik, die OP-Technik und die Operateur*in erfasst wurden. Durch Mitarbeiter*innen der IT-Abteilung der KAGes wurden alle Patient*innen, die innerhalb von 30 Tagen nach CEA in einem KAGes-Haus ein cerebrales CT/MRT erhielten oder verstarben, identifiziert und zusätzlich laborchemische Parameter sowie das Vorliegen eines Diabetes mellitus erhoben. Die von der IT-Abteilung identifizierten Patient*innen wurden einzeln gesichtet und aus deren Krankengeschichten studienrelevante Informationen extrahiert, insbesondere Komplikationen, die Revisionseingriffe erforderten, Insulte und Todesfälle. Ebenso wurden neben Insult und/oder Tod weitere perioperative Komplikationen erfasst und hinsichtlich Operateur*innen und Operationstechnik auf ihre Auswirkungen auf das perioperative Risiko. Weiters wurden mit Stichtag 7.12.2024 die Todesdaten der Statistik Austria eingepflegt. Zusätzlich wurde die modifizierte Rankin-Skala (mRS) bei Insult-Patient*innen dokumentiert.
Ergebnisse: Insgesamt lagen 2511 Datensätze vor, von denen elf Fälle aufgrund der oben genannten Exklusionskriterien ausgeschlossen wurden. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Operation betrug 71,3 Jahre und die Geschlechterverteilung zeigte 67,6 % (1689/2500) Männer und 32,4 % (811/2500) Frauen. Zum Operationszeitpunkt litten 18,4 % (459/2500) der Patient*innen unter Diabetes und 7,9 % (197/2498) der Patient*innen an (intermittierender) Vorhofflimmerarrhythmie. Insgesamt wurden 76,6 % (1914/2500) aufgrund einer asymptomatischen und 23,4 % (586/2500) aufgrund einer symptomatischen Indikation durchgeführt. 60 Patient*innen (2,4 %) benötigten mindestens einen Revisionseingriff, 2,4 % (45/1914) bei asymptomatischen und 2,6 % (15/586) bei symptomatischen Patient*innen. Insulte zeigten sich bei 63 Patient*innen (2,5 %), 1,8 % (34/1914) bei asymptomatischen und 4,9 % (29/586) bei symptomatischen. Innerhalb von 30 Tagen ab Operationstag gab es 15 Todesfälle, wobei ein Drittel der Verstorbenen (5/15) in der vierten postoperativen Woche verstarb. Die Todesrate bei asymptomatischen zeigte sich mit 0,6 % (11/1914), die der symptomatischen bei 0,7 % (4/586). Der kombinierte Endpunkt, bestehend aus Schlaganfall und Tod, trat bei 3,1 % (77/2500) der Patient*innen auf. Hierbei war das Risiko bei asymptomatischen 2,3 % (44/1914) und bei symptomatischen Patient*innen 5,6 % (33/586). Bei Betrachtung der Rankin Skala zeigten sich 61,9 % (39/63) der Insultpatient*innen als „nicht invalidisierend“ (mRS 0-2) und 38,1 % (24/63) als „invalidisierend“ (mRS 3-6).
Diskussion: Die Ergebnisse zeigten, dass die Qualitätsstandards der ESVS eingehalten wurden. Ebenso entsprachen unsere Ergebnisse denen internationaler Vergleichsstudien wie NASCET, ECST oder ACST-2. Bemerkenswert ist, dass ein Drittel der Todesfälle in der vierten postoperativen Woche eintrat. Diese Arbeit zeigt somit, dass Registerdaten, die sich nur auf den unmittelbaren Krankenhausaufenthalt beschränken, lediglich etwa zwei Drittel der perioperativen Todesfälle und Schlaganfälle erfassen. Eine 30-tägige Nachverfolgung zeigt hingegen höhere Komplikationsraten. Dieses Ergebnis ist für die Beurteilung der CEA-Versorgung von zentraler Bedeutung.
Schlagwörter
Carotisendarteriektomie; CEA; Insultprävention; Carotisstenose
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Sachgebiete
Gefäßchirurgie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Thomas, Simon
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Chirurgie
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Konstantiniuk, Peter; Univ. FA Priv.-Doz. Dr.med.univ.
Mitbetreuer*in (intern)
Siegl, Gregor; Univ. FA Dr. Dr.med.univ.
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