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Bibliografische Informationen
 Die Inzidenz der postpartalen Hyperfibrinolyse in Abhängigkeit des Alters der Gebärenden  
 Einleitung: Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem möglichen Zusammenhang der Inzidenz der Hyperfibrinolyse und dem Alter der Gebärenden. Dazu wurden Gebärende nach vaginaler Geburt und C/S untersucht. Die steigende Anzahl an postpartalen Blutungen, trotz präventiver Maßnahmen und Behandlungsoptionen, unterstreicht die Relevanz dieses Themas. Bedeutsam ist auch, dass Frauen in den letzten Jahrzehnten später Mütter werden und ein erhöhtes maternales Alter mit vermehrten Komplikationen und höherer Müttersterblichkeit einherzugehen scheint.



Methodik: Es wurde eine prospektive Beobachtungsstudie durchgeführt. Hierzu konnten 298 Datensätze von Müttern generiert werden, die an der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am LKH Universitätsklinikum Graz im Zeitraum vom 01. Juni 2023 bis 28. Juni 2024 entbunden haben. Es konnten 78 Patientinnen mit vaginaler Entbindung sowie 220 Patientinnen mit elektiver C/S eingeschlossen und in fünf Altersgruppen eingeteilt werden. Unmittelbar nach der Abnabelung wurde den Patientinnen Blut entnommen und die Fibrinogenkonzentration, der D-Dimer-Spiegel, die aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT), die Prothrombinzeit (PZ) sowie der Hämoglobinwert (Hb) erhoben. Des Weiteren wurden mittels TEG die R-Zeit, die maximale Amplitude (MA) sowie der Lyse-Index nach 30 Minuten (LY30) ermittelt.



Ergebnisse: Da innerhalb des Kollektivs kein Fall einer tatsächlichen Hyperfibrinolyse (LY30 > 3) detektiert werden konnte, wurde die Fragestellung in weiterer Folge auf eine gesteigerte hyperfibrinolytische Aktivität mit allen LY30-Werten > 0 bezogen. Insgesamt konnten 42 Fälle der 298 Patientinnen mit LY30 > 0 beobachtet werden, was eine Inzidenz der gesteigerten hyperfibrinolytischen Aktivität von 14,1 % ausmachte. Die Gebärenden mit LY30 > 0 waren im Mittel 32,7 Jahre alt (IQR 35,8–29,8). Die jüngste Patientin mit LY30 > 0 war 19,6 Jahre alt, die älteste Patientin 43,5 Jahre. Die Annahme einer möglichen Korrelation zwischen dem Alter der Gebärenden und der Inzidenz von LY30 > 0 konnte statistisch nicht belegt werden. Auch ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Geburtsmodus und der Inzidenz der gesteigerten hyperfibrinolytischen Aktivität konnten nicht bewiesen werden. Gezeigt werden konnte hingegen ein statistisch signifikant positiver Zusammenhang der R-Zeit und der aPTT (p < 0,001). Sowie ein statistisch hochsignifikant positiver Zusammenhang zwischen der MA und den Fibrinogenwerten (p < 0,001).



Conclusio: Zusammenfassend zeigt sich, dass eine systemisch gesteigerte hyperfibrinolytische Aktivität im Rahmen dieser Arbeit selten gemessen wurde und weiterführenden Untersuchungen der Hyperfibrinolyse im Kontext von postpartalen Komplikationen anzustreben sind. Dabei sollten sowohl das Ausmaß der Hyperfibrinolyse als auch mögliche diagnostische Verfahren evaluiert werden. Zudem sollten etwaige Einflussfaktoren, wie das Alter und der Geburtsmodus, in zukünftigen Studien berücksichtigt werden und die Kollektivgröße im Rahmen multizentrischer, internationaler Studien angepasst werden.

 
 Inzidenz, Hyperfibrinolyse, Alter der Gebärenden, postpartale Blutung, Koagulation, Thrombelastografie, LY30  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Meister, Marie
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Bornemann-Cimenti, Helmar; Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med. MBA MSc EDPM
  Zoidl, Philipp; Univ. FA Dr.med.univ.