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Bibliografische Informationen
Titel
Untersuchung des Serum-Neurofilaments bei Patientinnen und Patienten mit Karpaltunnelsyndrom
Kurzfassung
Einleitung
Das Karpaltunnelsyndrom (CTS) ist das weltweit häufigste periphere Nerveneinklemmungssyndrom. Die Symptome entstehen durch die Kompression des N. medianus, was zu einer Degeneration des Nerven führen kann. Serum-Neurofilament-Leichtketten (sNfL) sind Biomarker für Neurodegeneration und werden insbesondere bei der Diagnose von Multipler Sklerose (MS) verwendet, können aber auch bei anderen zentralnervösen Erkrankungen erhöht sein. Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, ob bei PatientInnen mit Medianusnervdegeneration erhöhte sNfL-Werte vorliegen, was die Spezifität von sNfL als Biomarker in Frage stellen könnte.
Materialien und Methoden
In diese Studie wurden 135 PatientInnen eingeschlossen, die zwischen März 2010 und Dezember 2011 einer klinischen und neurophysiologischen Untersuchung unterzogen wurden, mit einer Nachuntersuchung nach 3 Monaten. Die sNfL-Werte wurden mit der Single-Molecule-Array (SiMoA)-Methode gemessen. Die Degeneration des N. medianus wurde anhand der neurophysiologischen CTS-Kriterien überprüft: (1) distale motorische Latenz (DML) >= 4,2 ms und (2) ein Unterschied von mehr als 10 m/s zwischen den Nervenleitgeschwindigkeiten des N. radialis und des N. medianus.
Quantitative Vergleiche wurden mit dem Mann-Whitney-U-Test oder dem t-Test durchgeführt. Für Korrelationen kamen der Spearman-Rangkorrelations- oder der Pearson-Korrelation-Test zum Einsatz. Zur Validierung der Ergebnisse wurden hierarchische lineare und binäre logistische Regressionsanalysen durchgeführt. Die binäre Regression wurde verwendet, um zu prüfen, ob sNfL die Entstehung von CTS vorhersagen kann. Darüber hinaus wurden die Amplituden des N. medianus (AMP) in Beziehung zu den sNfL-Werten untersucht.
Ergebnisse
In der ersten Messung erfüllten 96 PatientInnen die CTS-Kriterien und 31 in der Kontrollgruppe, in der zweiten Messung waren es 61 und 36, mit 38 Verlusten der Nachbeobachtung. Zwei wechselten von Kontroll- in CTS-Gruppe, 17 Vice versa. Es gab keinen signifikanten Unterschied in den sNfL-Werten zwischen CTS- und Nicht-CTS-Gruppe (1. Messung: U = 1292 Z = -1,100 p = 0,271; 2. Messung: U= 794 Z = -1,436 p = 0,151). In der ersten Messung zeigten sich jedoch Korrelationen zwischen DML (rechts: rho (87) = 0,329, p = 0,002; links: rho (69) = 0,275, p = 0,022) und sNfL sowie dem Alter in der CTS-Gruppe.
Die multivariaten Regressionsmodelle waren signifikant (F(3,56) = 11,281, p < 0,001) aber nur Alter und Kreatinin sagte den sNfL-Wert signifikant voraus (Alter: p<0,001). DML war in keiner Messung ein signifikanter Prädiktor, was darauf hinweist, dass die Korrelationen mit DML hauptsächlich auf das Alter zurückzuführen sind. In den restlichen Gruppen gab es keinen Zusammenhang mit sNfL, ebenso bei der zweiten Messung.
Die binäre logistische Regression bestätigte, dass sNfL die Diagnose von CTS nicht vorhersagen konnte. Nur in der 1. Messung der CTS-Gruppe war ein Modell signifikant (df(1) = 4,548; p = 0,033), jedoch war sNfL kein signifikanter Prädiktor (p = 0,067).
Nebenbei zeigte eine Analyse, dass eine Erhöhung des BMI um eine Einheit in dieser Kohorte mit einer um 12,9 % höheren Chance assoziiert war, an CTS zu erkranken.
In der 1. Messung der Amplituden wurden signifikante Korrelationen zwischen sNfL und AMP-med-re, AMP-med-II-re sowie dem Alter gefunden, wobei AMP-med-re als Prädiktor dienen kann, vermutlich aufgrund einer statistischen Verzerrung. In der CTS-Subgruppe korrelierten AMP-med-re, AMP-med-I-re, AMP-med-II-re und AMP-med-II-li ebenfalls signifikant mit sNfL und Alter. In der 2. Messung zeigte nur AMP-med-II-re eine signifikante Korrelationen mit sNfL in der Gesamtkohorte, aber nicht in den Subgruppen. Die Regressionsanalyse zeigte, dass diese Effekte durch das Alter erklärbar sind.
Diese Untersuchung verdeutlicht den bereits bekannten Effekt des Alterns sowie der Nierenfunktion auf die NfL-Werte. BMI hatte keinen signifikanten Zusammenhang mit NfL.
Schlagwörter
Karpaltunnelsyndrom; Serum Neurofilament-light-chain; Neurofilament-light-chain; Neurographie; Biomarker;
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Sachgebiete
Neurologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Lange, Luca-Jerome
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Neurologie
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Seifert-Held, Thomas; Univ. FA Priv.-Doz. Dr.med. MBA
Mitbetreuer*in (intern)
Khalil, Michael; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. PhD.
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