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Bibliografische Informationen
Titel
Der Wandel der antimikrobiellen Prophylaxe bei der transrektalen MRT-gezielten Fusionsbiopsie der Prostata und seine Auswirkungen
Kurzfassung
Einleitung: Ziel der Studie war der Vergleich verschiedener Antibiotika sowie antimikrobieller Prophylaxestrategien hinsichtlich Komplikations- und Hospitalisierungsraten bei transrektalen MRT-gezielten Fusionsbiopsien der Prostata.
Methoden: In diese monozentrische retrospektive Studie wurden alle Patienten eingeschlossen, die im Zeitraum von 12/2017 bis 04/2023 an der Univ. Klinik für Urologie am LKH Graz eine transrektale MRT-gezielte Fusionsbiopsie der Prostata erhielten. Patienten mit abweichender antimikrobieller Prophylaxe, unklarer oder mehrfacher Antibiotikagabe, Jod-Allergie oder zusätzlichem urologischen Eingriff wurden ausgeschlossen. Primärer Endpunkt war die Rate an infektiösen Komplikationen innerhalb 30 Tage nach Biopsie. Sekundäre Endpunkte waren: Raten an nicht-infektiösen Komplikationen, Hospitalisierungen infolge der Biopsie und der Zusammenhang zwischen Begleiterkrankungen und Komplikationen.
Ergebnisse: 1000 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen. 256 Patienten (25,6 %) erhielten Ciprofloxacin, 550 (55 %) Fosfomycin, 164 (16,4 %) Amoxicillin/Clavulansäure und 30 (3 %) ein anderes Antibiotikum. Das mediane Patientenalter betrug 66 Jahre (IQA 59–72). Infektiöse Komplikationen sind bei 6,8 % der Patienten aufgetreten. Harnwegsinfektionen traten bei 5,8 % der Patienten auf, wobei 4,9 % eine febrile und 0,9 % eine afebrile Harnwegsinfektion hatten. Eine Epididymitis ist bei 0,5 % der Patienten, eine Prostatitis bei 0,3 % und eine Urosepsis bei 0,2 % aufgetreten. Die Rate infektiöser Komplikationen unterschied sich signifikant je nach verabreichtem Antibiotikum (p < 0,001): Ciprofloxacin 3,1 %, Fosfomycin 5,5 %, Amoxicillin/Clavulansäure 15,2 % und andere Antibiotika 16,7 %. Das Risiko einer infektiösen Komplikation war unter Amoxicillin/Clavulansäure im Vergleich zu Ciprofloxacin (OR 5,057,
95 % CI 2,204–11,604, p < 0,001) und Fosfomycin (OR 2,931, 95 % CI 1,644–5,224, p < 0,001) signifikant erhöht. Patienten in der Gruppe der heterogenen antimikrobiellen Prophylaxestrategie (anderes Antibiotikum als Fosfomycin oder Ciprofloxacin mit lokaler Desinfektion mittels Povidon-Jods) hatten ein signifikant höheres Risiko für eine infektiöse Komplikation im Vergleich zu Patienten mit Ciprofloxacin (OR 4,974, 95 % CI 2,213–11,177, p < 0,001) oder Fosfomycin (OR 3,023, 95 % CI 1,522–6,005, p = 0,002) ohne Povidon-Jod und Fosfomycin mit Povidon-Jod (OR 2,876,
95 % CI 1,512–5,470, p = 0,001). Zwischen den antimikrobiellen Prophylaxestrategien Fosfomycin ohne Povidon-Jod und Fosfomycin mit Povidon-Jod bestanden keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich infektiöser Komplikationen und komplikationsbedingter Hospitalisierungen. Es konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Anzahl an Begleiterkrankungen und dem Auftreten von febrilen Harnwegsinfektionen gezeigt werden.
Schlussfolgerung: Fosfomycin und Ciprofloxacin sind als perioperative Infektprophylaxe zu bevorzugen. Amoxicillin/Clavulansäure stellt bei entsprechender Resistenzlage kein geeignetes Antibiotikum als Prophylaxe vor infektiösen Komplikationen bei transrektalen Prostatabiopsien dar. Die Prophylaxestrategie mit heterogenen Antibiotikaeinnahme war verbunden mit einer höheren Komplikationsrate und sollte daher in Zukunft vermieden werden
Schlagwörter
Prostatabiopsie, Antibiotikaprophylaxe, infektiöse Komplikationen
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Simpfendörfer, Konstanze
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Urologie
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Zigeuner, Richard; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.
Mitbetreuer*in (intern)
Zurl, Hanna; Dr.med.univ.
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