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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Risiko für Harnwegsinfektionen und Beurteilung der Lebensqualität bei Patient*innen mit intermittierendem Selbstkatheterismus  
 Einleitung: Das Ziel dieser Untersuchung war die Analyse der Harnwegsinfektionsrate und Lebensqualität bei Patient*innen, die aufgrund einer Blasenentleerungsstörung einen intermittierenden Selbstkatheterismus (CIC) durchführen.



Methode: Behandlungsdaten von Patient*innen, welche in den Jahren 2015-2021 an der Klinik für Urologie des Landeskrankenhauses/Universitätsklinikums Graz betreut wurden, wurden retrospektiv ausgewertet. Die Einschulung zum CIC erfolgte jeweils durch erfahrenes Pflegepersonal. Neben klinischen und funktionellen Parametern wurden bei Erstvorstellung sowie im Rahmen der Follow-Ups (FU) insbesondere Auftreten und Art (Symptome, Fieber) von Harnwegsinfektionen (HWI) erhoben. Zudem wurden die Patient*innen jeweils prospektiv zu Lebensqualität und Symptomen befragt. Dies erfolgte anhand von standardisierten Fragebögen bzw Patient Reported Outcome Measures (PROM) wie VAS, PGI-S, IPSS(-L), UDI-6, IIQ-7 und PGI-I. Es erfolgte eine deskriptive Beschreibung der kontinuierlichen Variablen (Mittelwerte ± Standardabweichung) und Häufigkeiten.



Ergebnisse: Daten von insgesamt 391 CIC-Patient*innen wurden ausgewertet. Davon waren 83,9 % männlich. Das mittlere Alter betrug 65,2 Jahre (±13,9). Das FU betrug 18,2 Monate (Min: 1 Monat, Max: 92 Monate). Insgesamt traten HWI ohne bzw. mit Fieber vor CIC-Einschulung im Mittel 0,75 bzw. 0,13-mal und unter CIC je nach Anwendungsdauer zwischen 0,25 bis 1,61-mal bzw. 0,09 bis 0,34-mal auf (p<0,001). Schmerzen reduzierten sich im Verlauf des CIC signifikant (VAS-Baseline: 3,0 (±2,9), VAS-FU: 2,21 (±2,5), p<0,01). Der PGI-S lag initial im Mittel bei 2,8 (±1,2) und im Verlauf bei 2,9 (±1,0; p=0,064), der IPSS betrug im Mittel initial 13,4 (±8,4) und beim FU 10,9 (±7,2; p=0,001), der IPSS-L 3,3 (±1,9) bzw. 2,7 (±1,8; p<0,001), der UDI-6 fiel von 22,7 (±21,5) auf 17,8 (±18,5; p<0,001), und der IIQ-7 lag initial bei 45,4 (±31,4) und unter CIC bei 37,7 (±27,4; p=0,073). Der PGI-I lag im Mittel bei 2,6 (±1,2).



Schlussfolgerung: Patient*innen unter CIC wiesen bei initialer Anwendung eine verminderte HWI-Rate auf. Mit steigender Dauer des CIC stieg jedoch die Infektionsrate an. Unter CIC wurden Verbesserungen in der Lebensqualität sowie signifikante Symptomlinderung festgestellt.

 
 intermittierender Selbstkatheterismus, CIC, Harnwegsinfektionen  
 
 2024  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Jomaa, Nesrin
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Urologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Leitsmann, Marianne; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. MHBA
  Jankovic, Doroteja; Dr.