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Medizinische Universität Graz    

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Bibliografische Informationen
 Vaskuläre Komplikationen bei Neuroonkologischen Patient*innen  
 Einleitung: Patient*innen mit hochgradigen Gliomen (HGG) weisen ein erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) und zerebrovaskuläre Ereignisse auf. Komplexe pathophysiologische Ursachen sind nicht abschließend geklärt. Frühere Studien berichteten über Inzidenzen von bis zu 32,2 % für VTE sowie bis zu 1,8% für ischämische Schlaganfälle bei Gliompatient*innen, wobei heterogene Einschlusskriterien und Definitionsunterschiede die Vergleichbarkeit einschränken. Ziel dieser Arbeit ist es, in einer klar definierten Kohorte die Häufigkeit sowie potenzielle Einflussfaktoren vaskulärer Komplikationen zu analysieren.

Methoden: Daten von 337 Patient*innen mit histopathologisch gesichertem IDH-Wildtyp Glioblastom (GBM), die an der neuroonkologischen Ambulanz des LKH Universitätsklinikums Graz betreut wurden, wurden ausgewertet. Relevante demografische und klinische Informationen, einschließlich Angaben zu Therapieverläufen und vaskulären Komplikationen, wurden manuell aus dem Dokumentationssystem openMedocs extrahiert. Die erhobenen Daten wurden im Anschluss einer statistischen Analyse unterzogen.

Resultate: Insgesamt wurden in 25,2 % der Fälle (n=85) vaskuläre Ereignisse identifiziert, insgesamt 62 VTE (18,4 %), 14 ischämische Schlaganfälle (4,2%), 12 intrazerebrale Blutungen (ICH, 3,6%), 3 zerebrale Sinusvenenthrombosen (CSVT, 0,6%) und 2 Myokardinfarkte (0,6%). 31,8 % aller Events ereigneten sich im ersten postoperativen Monat, 74,1 % innerhalb der ersten sechs Monate. 22,4 % der Events traten während einer laufenden Radiochemotherapie oder adjuvanten Chemotherapie auf. 12,9 % der Ereignisse verliefen letal. Das Gesamtüberleben unterschied sich nicht signifikant zwischen den Subgruppen mit und ohne Event. Keine der untersuchten Einflussfaktoren zeigte einen statistisch signifikanten Zusammenhang mit dem Auftreten von vaskulären Ereignissen.

Diskussion: Die beobachteten Inzidenzen liegen im Bereich retrospektiver Vergleichsstudien. Die Häufung von Ereignissen in der postoperativen Phase und unter Radiochemotherapie bestätigt bekannte Risikoperioden. Vaskuläre Komplikationen können einen relevanten Einfluss auf den Krankheitsverlauf hinsichtlich Therapieabbrüchen und Letalität haben. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit weiterer prospektiver Studien zur Risikostratifizierung und gezielten Prophylaxe vaskulärer Ereignisse bei dieser Hochrisikogruppe.

 
 - Neurologie - Neuroonkologie - Glioblastom - GBM - Gliome - Vaskulär - Komplikationen - VTE - TVT - PAE - Ischämischer Schlaganfall - ICH - CSVT - Radiotherapie - Chemotherapie - Radiochemotherapie  
 
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 Neurologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Lochmann, Mirko
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Neurologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Urbanic Purkart, Tadeja; Univ. FÄ Dr.med.univ.
  Gattringer, Thomas; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med.