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Medizinische Universität Graz    

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Bibliografische Informationen
 Subjektive Kompetenzzunahme, Empathie und theoretischer Wissenszuwachs von Studierenden bei einem Wahlfach für Psychosoziale Krisenintervention und Stressbewältigung an der Medizinischen Universität Graz  
 Hintergrund: Empathie, Krisenkompetenz und Wissen über die eigene gesundheitliche Vulnerabilität gelten als Schlüsselfaktoren für angehende und praktizierende Mediziner*innen. Empathischere Ärzt*innen erzielen bessere

Behandlungsergebnisse und weisen ein geringeres Risiko für Depressionen und Burnout auf. Gleichzeitig zeigen Studien, dass die Empathie im Verlauf des Medizinstudiums häufig abnimmt. Diesem Trend kann durch sensibilisierende

Methoden und gezielte Kurse entgegengewirkt werden. Krisenkompetenz bildet eine weitere Ressource, die gezielt trainiert werden kann. Studien weisen zudem auf eine überdurchschnittlich hohe psychische Belastung bei Medizinstudierenden und Ärzt*innen hin. Ein fundiertes Wissen über diese gesundheitliche Anfälligkeit kann einen reflektierten Umgang mit Belastungssituationen fördern. Diese Arbeit untersucht, ob sich Empathie, subjektive Krisenkompetenz und Wissen zu gesundheitsrelevanten Themen bei Mediziner*innen durch das Wahlfach

„Psychosoziale Krisenintervention und Stressbewältigung“ an der Medizinischen Universität Graz (MUG) fördern lassen.

Methoden: Im Rahmen eines Prä-Post-Designs wurden 113 teilnehmende Medizinstudierende des Wahlfachs „Psychosoziale Krisenintervention und Stressbewältigung“ an der Medizinischen Universität Graz, in den Jahren 2017-

2023, anhand dreier standardisierter Fragebögen befragt. Die Erhebung umfasste die validierte Jefferson Scale of Empathy (JSE), drei subjektive Selbsteinschätzungsskalen hinsichtlich der Kompetenz im Umgang mit krisenhaften Situationen sowie einen Wissenstest über Inhalte des Wahlfaches. Zur Analyse der Veränderung zwischen Prä- und Post-Erhebung wurden t-Tests für verbundene Stichproben eingesetzt. Gruppenspezifische Unterschiede in

Geschlecht und Abhaltungsart wurden mittels zweifaktorieller Varianzanalyse (ANOVA) überprüft.

Ergebnisse: Es zeigte sich, dass sich Empathie, subjektive Krisenkompetenz (jeweils alle drei Subkategorien) und Wissen der Studierenden signifikant verbesserten. Die Empathiewerte stiegen von M = 119,95 (SD = 7,55) auf M = 123,62 (SD = 7,48). Dieser Anstieg war statistisch signifikant (p < .001), mit einer mittleren Differenz von 3,67 Punkten und einer Effektstärke von d = 0,59. Die Gruppenanalysen ergaben keine statistisch signifikanten Unterschiede.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten auf die Wirksamkeit des Wahlfachs „Psychosoziale Krisenintervention und Stressbewältigung“ hinsichtlich der erfragten Aspekte hin. Es konnte gezeigt werden, dass dieses freiwillige

curriculare Angebot die Empathie der Medizinstudierenden steigern kann. Zudem wurde die subjektive Krisenkompetenz – eine zentrale ärztliche Schlüsselqualifikation – signifikant verbessert. Künftige Studien sollten durch den Einsatz objektiver Erhebungsinstrumente zur Krisenkompetenz eine validere Einschätzung der Interventionseffekte von Krisenkompetenz-Trainings ermöglichen.  
 Empathie;Wahlfach;Krisenintervention;Stressbewältigung;  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Hartner, Vanessa
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Vajda, Christian; Univ. FA Dr.med.univ. MPH
  Matzer, Franziska; Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.