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Medizinische Universität Graz    

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Bibliografische Informationen
 Größenwachstum von Kindern mit Osteo- und Ewing-Sarkom nach Polychemotherapie  
 Eine seit 2004 zur Verfügung stehende Methode zur Berechnung des noch zu erwartenden Wachstums ist die Formel nach Paley. Allerdings ist diese Formel an einem Kollektiv gesunder Kinder entwickelt worden und es gibt noch keine Informationen darüber, ob sich diese Formel bei Kindern mit Polychemotherapie anwenden lässt. Eine korrekte Voraussage des zu erwartenden Wachstums ist wichtig für die Planung der Rekonstruktion nach weiter Resektion. In dieser Arbeit wurde untersucht, (i) ob die Wachstumsprognose mit Paley’s Methode verlässlich ist und (ii) ob das Wachstum von Kindern mit Osteo- oder Ewing-Sarkom durch eine Polychemotherapie beeinflusst wird.

Es handelt sich um eine retrospektive, bizentrische Studie mit 33 Kindern, die mit einer Polychemotherapie bei Osteo- oder Ewing-Sarkom behandelt wurden. Die tatsächlich erreichte Körpergröße (Ha) wurde mit der durch die Multiplier Methode prognostizierte Köpergröße (Hp) verglichen. Die Differenz (Hdiff) aus Ha und Hp wurde berechnet. Des Weiteren wurden Z-Werte (WHO Wachstums Standards) vor Beginn (Z-start) und nach dem Ende (Z-end) der Chemotherapie, sowie nach Vollendung des 18. Lebensjahres (Z-off) erhoben und verglichen.

Mit der Multiplier Methode hatten 10 Kinder eine korrekte und 23 Kinder eine falsch prognostizierte Körpergröße (Hp) innerhalb von einer Standardabweichung. Hp wurde bei 25 Kindern zu hoch und bei 8 zu niedrig prognostiziert. Der Median von Hdiff war -5,0 cm (-17 bis -0,6 cm) bei Kindern, die zu groß prognostiziert wurden und 5,4 cm (0,5 bis 8 cm) bei Kindern, die zu klein prognostiziert wurden. Insgesamt war Hp 2,3 cm höher als Ha (p= 0,013). Es konnte eine positive Korrelation (r= 0,799, p<0,001) zwischen Hp and Ha und eine negative Korrelation zwischen Hp and Hdiff (r= -0,417, p= 0,016) gezeigt werden.

Osteosarkompatientinnen sind nach Chemotherapie für ihr Alter kleiner als bei Diagnosestellung, Z-end (0,24) ist, verglichen mit Z-start (0,55), signifikant erniedrigt (p= 0,004). Diesen Wachstumsrückstand holen sie bis zum Wachstumsende jedoch wieder auf: Z-start unterscheidet sich nicht signifikant (p= 0,546) von Z-off (0,46). Im Ewing-Sarkom Kollektiv bleibt der signifikante Wachstumsrückstand bis zum Wachstumsende bestehen (Z-start zu Z-end (p= 0.008), Z-start zu Z-off (p= 0.043)).

Wir konnten in unserer Studie einen Wachstumsknick während intensiver Chemotherapie bestätigen. Ein Aufholen des Wachstumsrücksstandes bis zum Erreichen des Erwachsenenalters zeigte sich nur in der Osteosarkomgruppe, im Gegensatz zur Ewing-Sarkomgruppe. Aufgrund des hohen Anteils an falschen Prognosen kann in unserem Kollektiv keine verlässliche Prognose der Körpergröße mit der Methode nach Paley gemacht werden. Die Mehrheit der Kinder erreichte eine niedrigere Körpergröße als prognostiziert. Deshalb müsste die Formel von Paley für Patienten, die eine Chemotherapie bei Osteo- oder Ewing-Sarkom erhalten, angepasst werden.

 
   
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Gilg, Magdalena Maria
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Wibmer, Christine; Dr.med.univ.
  Andreou, Dimosthenis; Dr. med.
  Leithner, Andreas; Univ.-Prof. Dr.med.univ.