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Medizinische Universität Graz    

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Kardiopulmonale Leistungsfähigkeit und das pulmonale Mikrobiom in Patienten mit korrigierter Ösophagusatresie  
 Einleitung: Patienten nach Korrektur einer Ösophagusatresie (EA) leiden häufiger unter respiratorischen Symptomen und kardiopulmonaler Beeinträchtigung. Es ist unklar, ob Veränderungen der mikrobiellen Besiedelung der Luftwege eine eventuelle Ursache dafür darstellen. Ziel dieser prospektiven Kohortenstudie war es, die kardiopulmonale Leistungsfähigkeit und das Atemwegsmikrobiom von jugendlichen und erwachsenen Patienten nach korrigierter EA zu untersuchen und die Ergebnisse mit einer gesunden, alters- und geschlechtsangepassten Kontrollgruppe zu vergleichen.

Methoden: Alle zwischen 1980 und 2010 behandelten EA-Patienten wurden zu einer prospektiven Studie eingeladen, die aus klinischer Untersuchung, konventioneller Spirometrie und Fahrradspiroergometrie bestand. Das Mikrobiom der Luftwege wurde aus tief induziertem Sputum durch 16S-rRNA-Gensequenzierung bestimmt. Die Ergebnisse wurden mit einer gesunden, alters- und geschlechtsangepassten Kontrollgruppe verglichen.

Ergebnisse: Neunzehn EA-Patienten mit einem Durchschnittsalter von 24,7 Jahren und 19 alters- und geschlechtsangepasste Kontroll-Probanden wurden eingeschlossen. EA-Patienten zeigten im Vergleich zur Kontrollgruppe eine signifikant geringere Muskelmasse. Die Spirometrie ergab eine signifikant niedrigere maximale Vitalkapazität und eine höhere Rate restriktiver Ventilationsstörungen bei EA-Patienten; in der Spiroergometrie wurden signifikant niedrigere relative Leistungskapazitäten und eine signifikant niedrigere maximale Sauerstoffaufnahme gefunden. Die Alpha- und Beta-Diversität des Mikrobioms der Atemwege unterschied sich zwischen den beiden Gruppen nicht signifikant. Die LEfSe-Analyse ergab eine signifikant vermehrte Zahl von Prevotella uncultered, Streptococcus anginosus, Prevotella 7 Prevotella enoeca und Mogibacterium timidum bei EA-Patienten.

Schlussfolgerung: Langfristig leiden EA-Patienten häufig an restriktiven Ventilationsstörungen und einer beeinträchtigten kardiopulmonalen Funktion, die mit diskreten Veränderungen des Mikrobioms der Atemwege verbunden sind. Langzeituntersuchungen von EA-Patienten, die aus routinemäßiger Spirometrie und Spiroergometrie bestehen, scheinen notwendig zu sein, um eine beeinträchtigte kardiopulmonale Funktion frühzeitig zu erkennen und das Fortschreiten der damit verbundenen möglichen Komplikationen zu verhindern.
 
 Ösophagusatresie; kardiopulmonale Leistungsfähigkeit; pulmonales Mikrobiom  
 
 2020  
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 Kinderchirurgie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Arneitz, Christoph; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Singer, Georg; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Castellani, Christoph; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Fasching, Günter; Prim. Univ.-Doz. Dr.med.