Loading
Medizinische Universität Graz
Meine Abschlussarbeiten - Publikationen
Diplomarbeit - Detailansicht
Gehe zu
Betreute Abschlussarbeiten
Sprachversion
Deutsch (Sprache des Volltextes)
Englisch
Bibliografische Informationen
Titel
Wechselwirkungen von Antimycotika auf Stabilität und Wirksamkeit in PMMA
Kurzfassung
Einleitung: Protheseninfektionen werden nur selten durch fungale Erreger verursacht. Sie können jedoch zu schwerwiegenden Komplikationen führen, da sie oft erst spät diagnostiziert werden. Candida albicans ist der dabei häufigste fungale Erreger und neigt zur Ausbildung eines widerstandsfähigen Biofilms. Eine suffiziente Behandlung ist mitunter auch deshalb so wichtig, da von fungalen Protheseninfektionen (FPI) meist immungeschwächte oder multimorbide Patientinnen und Patienten betroffen sind. Die Therapie sollte individuell an die Patientin oder den Patient angepasst werden. Es besteht die Möglichkeit dem Knochenzement lokale Antimykotika beizumischen. Dadurch können im Prothesengebiet höhere Wirkstoffkonzentrationen erreicht werden ohne systemische Nebenwirkungen zu erzeugen. Über die Auswirkungen der antifungalen Beimischungen auf die mechanische Stabilität der Prothese sowie über die Hemmwirkung der Antimykotika-Dosierungen ist bisher nicht viel bekannt.
Material und Methoden: Aus PMMA-Knochenzement wurden durch eine manuelle Beimischung verschiedener Dosierungen von Voriconazol, liposomalem Amphotericin B (LAB) und nicht-liposomalem Amphotericin B (NLAB) Prüfkörper hergestellt. Anschließend wurden sie in Druckfestigkeits-, Biegefestigkeits- und Schlagzähigkeitstests auf ihre mechanische Stabilität getestet (ISO 5833, DIN 53435). Zudem wurden die Prüfkörper in mikrobiologischen Hemmhoftests auf Sabouraud-Dextrose-Agarplatten gegen Candida albicans und Candida glabrata getestet.
Ergebnisse: Es zeigte sich ein Zusammenhang zwischen der Höhe der Antimykotika-Dosierung und der Reduktion der mechanischen Stabilität. Dabei war die Dynstat-Schlagzähigkeit die empfindlichste mechanische Kenngröße. LAB wies im Vergleich zum NLAB eine bessere Schlagzähigkeit und Biegefestigkeit auf, während das NLAB bei der Druckfestigkeit bessere Ergebnisse aufzeigte. Bei den Hemmhoftests zeigte LAB und NLAB keinerlei hemmende Wirkung gegen die beiden Candida-Spezies. Voriconazol wirkte hingegen über den gesamten Zeitraum gut gegen Candida albicans und Candida glabrata.
Diskussion: Für eine ausreichende Wirkung der Antimykotika gegen die Candida-Spezies waren hohe Dosierungen notwendig. Um dennoch eine ausreichende mechanische Stabilität garantieren zu können sollten die PMMA-Zemente mit diesen beigemischten Dosierungen nicht zur Fixierung der Prothesen verwendet werden. Es besteht jedoch die Option hohe Dosierungen von Antimykotika zu sogenannten 'Spacern' hinzuzufügen um eine gute lokale Hemmwirkung zu erreichen. Diese verbleiben als Interimsprothesen bei Revisionsoperationen nur temporär im Körper und sind zudem durch Metallstäbe mechanisch stabilisiert.
Schlagwörter
Protheseninfektion; Gelenksinfektion; Candida albicans; Candida glabrata; Antimykotika; lokale Antimykotika; Antimycotika; Amphotericin B; Voriconazol; PMMA; Knochenzement; Spacer
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
2020
Volltext
Volltext downloaden
Sachgebiete
Orthopädie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Steiner, Julia Christina
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Kühn, Klaus-Dieter; Prof. Dr.rer.nat.
Mitbetreuer*in (intern)
Leithner, Andreas; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
©2025 Medizinische Universität Graz. Alle Rechte vorbehalten.
| MEDonline powered by
CAMPUSonline
® |
Impressum
|
Feedback
Loading ...