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Medizinische Universität Graz    

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Bibliografische Informationen
 Hypnose als Therapieansatz für Depression bei chronischen Schmerzpatient:innen  
 Zusammenfassung

Hintergrund:
Chronische Schmerzen stellen ein komplexes biopsychosoziales Krankheitsbild dar, das häufig mit depressiven Symptomen einhergeht und eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität bewirkt. Die Hypnose wird seit vielen Jahren als ergänzende psychotherapeutische Methode in der Schmerzbehandlung eingesetzt. Ziel dieser Arbeit war es, den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand zur Wirksamkeit der Hypnose bei chronischen Schmerzen unter besonderer Berücksichtigung depressiver Begleitsymptomatik darzustellen.



Methoden:
Im Rahmen einer systematischen Literaturrecherche wurden wissenschaftliche Publikationen in verschiedenen Datenbanken ausgewertet. Eingeschlossen wurden Studien, die sich mit der Anwendung von Hypnose bei chronischen Schmerzpatient:innen mit depressiver Symptomatik befassten. Es erfolgte eine qualitative Auswertung der identifizierten Studien unter Berücksichtigung methodischer Qualität, Studiendesign, Stichprobengröße und Outcome-Parameter.



Ergebnisse:
Sieben Studien erfüllten die festgelegten Einschlusskriterien. Fünf davon waren randomisiert kontrollierte Primärstudien, zwei waren Meta-Analysen. In allen Arbeiten zeigte sich eine Reduktion der Schmerzintensität unter Hypnosebehandlung. Zudem wurde in mehreren Studien eine Verbesserung der depressiven Symptomatik (n=5), der Schlafqualität (n=2) und der allgemeinen Lebensqualität (n=4) nachgewiesen. Besonders in Studien zu Fibromyalgie-Patient:innen konnte eine stabile Verbesserung von Schmerzen und depressiver Symptomatik, in einer davon auch im 3-Monats- Follow-up, beobachtet werden.



Schlussfolgerung:
Hypnose stellt eine effektive, sichere und patient:innenfreundliche Zusatztherapie in der multimodalen Behandlung chronischer Schmerzen dar. Durch ihre Wirkung auf kognitive, affektive und sensorische Schmerzaspekte trägt sie wesentlich zur psychischen Stabilisierung der Patient:innen bei. Die Integration der Hypnose in bestehende Behandlungskonzepte kann sowohl die Schmerzintensität als auch depressive Begleitsymptome reduzieren. Weitere standardisierte, groß angelegte Studien sind erforderlich, um die Nachhaltigkeit der Effekte und den Einfluss individueller Faktoren zu evaluieren.



 
 Hypnose; chronischer Schmerz; Depression  
 
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 Schmerztherapie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Liebmann-Holzmann, Christina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Sandner-Kiesling, Andreas; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Keil, Peter Christopher; Dr.