| Hintergrund: Patienten mit hämatologischen Malignomen haben ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende invasive Schimmelpilzinfektionen (IMI). Die Diagnostik ist jedoch nach wie vor schwierig.
Ziele: Primäres Ziel waren Bewertung und Vergleich der Testeigenschaften von Interleukin (IL) 4, 6, 8, 10, 15, 17A, 22, löslichem IL-2-Rezeptor, Tumornekrosefaktor α, Interferon γ, Cysteine-Cysteine Motif Chemokine Ligand 5 (CCL5), einer Aspergillus Polymerasekettenreaktion (PCR) und dem Aspergillus Lateral-Flow Device (AspLFD) zur Diagnose pulmonaler IMIs unter antimykotischer Therapie.
Methoden: In dieser prospektiven beobachtenden Kohortenstudie wurden Blut und bronchoalveoläre Lavage-Flüssigkeit (BALF) von Patienten mit hämatologischen Malignomen und Verdacht auf pulmonale Infektionen untersucht. Die Fälle wurden anhand der Definitionen der European Organization for Research and Treatment of Cancer/Invasive Fungal Infections Cooperative Group/National Institute of Allergy and Infectious Diseases Mycoses Study Group von 2008 klassifiziert. Die genannten Biomarker und Assays wurden danach bewertet, ob sie wahrscheinliche/nachgewiesene IMIs von unwahrscheinlichen/möglichen IMIs unterscheiden können.
Ergebnisse: Wir rekrutierten 106 Patienten, darunter 18 wahrscheinliche und eine nachgewiesene IMI. IL-6 und IL-8 in der BALF konnten die Post-Test-Wahrscheinlichkeit einer IMI verringern, IL-8 im Serum erhöhen. IL-17A-Spiegel wiesen in der BALF von IMIs eine andere Wahrscheinlichkeitsverteilung auf, aber keinen beweisbaren diagnostischen Wert. Aspergillus PCR und AspLFD mit BALF konnten die Post-Test-Wahrscheinlichkeit einer IMI erhöhen, mit Vollblut oder Serum waren beide Tests aber nicht hilfreich. CCL5-Spiegel im Serum waren auffällig niedrig, jedoch ohne klare Abhängigkeit von IMIs.
Schlussfolgerung: Beim Nachweis von invasiven Aspergillosen waren PCR und LFD überlegen. IL-6 und IL-8 könnten aber bei der Diagnostik von IMIs helfen, die kein Galaktomannan oder β-D-Glucan freisetzen. |