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Medizinische Universität Graz
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Bibliografische Informationen
Titel
Ist Fluor ein Gift oder ein Medikament?
Kurzfassung
Zusammenfassung
Fluoride nehmen eine zentrale Rolle in der Zahnmedizin ein. In der öffentlichen Gesundheitsvorsorge wurden keine Maßnahmen so intensiv und lange untersucht, wie die Anwendung der Fluoridprodukte bei der Kariesprävention.
Die Toxikologie verschiedener Fluoridverbindungen gilt heute als wissenschaftlich erforscht.
Untersuchungen haben aber ergeben, dass Fluoride bezüglich ihrer Wirkung auf die Zahnhartsubstanz eine Verminderung deren Säurelöslichkeit, eine Hemmung der Demineralisation sowie eine Förderung der Remineralisation ermöglichen.
Ein vollständiger Einbau der Minerale ist bei einer niedrigen Fluoridkonzentration für eine Remineralisation der Präkaries und einer initialen Karies sowie für den Stillstand kariöser Läsionen verantwortlich. Fluoride können in höheren Konzentrationen zahlreiche Enzyme von Plaquebakterien hemmen. Noch gibt es aber keinen sicheren klinischen Beweis, ob höhere Fluoridkonzentrationen wirklich zu einer Plaquereduktion führen.
Der posteruptiven Reduktion der Säurelöslichkeit wurde früher eine bedeutende Rolle beigemessen. Hydroxylapatit kann bei einer hohen Zufuhr von Fluoriden in Fluorapatit umgewandelt werden. Diese Fluorhydroxylapatiteinlagerung ist nicht so hoch, dass sie die Effektivität der fluorbedingten Kariesprotektion erklären könnte.
Wirkt eine starke Säure auf die Zahnoberfläche, geht selbst reiner Fluorapatit in Lösung. Eine direkte Schädigung der Plaquemikroorganismen kann nur durch eine Überdosierung der systemischen und lokalen Fluoridanwendung erzielt werden. Aufgrund einer möglichen toxischen Überdosierung ist allerdings bei dieser Behandlung Vorsicht geboten.
Fluoride sind in therapeutischen Mengen für den menschlichen Organismus unschädlich. Zahnärzte sollten bei einem Gebrauch von lokalen Fluoridierungsprodukten aber die genaue Menge des applizierten Fluorids und den maximalen Spielraum zur wahrscheinlich toxischen Dosis kennen.
Fluoride in höheren Dosen dürfen nur angewandt werden, wenn der Patient vorab eingehend durch eine allgemeine und zahnmedizinische Anamnese abgeklärt ist.
Leiden die Patienten unter einem Asthma bronchiale oder einer stark eingeschränkten Nierenfunktion, ist eine mögliche Fluorapplikation neu zu bewerten.
Kinder müssen bei Verwendung von fluoridhaltigen Produkten unter elterlicher Beaufsichtigung stehen. Hoch dosierte Fluoridpräparate sollten nur vom Zahnarzt oder von geschultem Personal unter der Kontrolle des Arztes verwendet werden. Treten aber dennoch bei einer akuten Vergiftung Übelkeit, Erbrechen oder Magenschmerzen auf, ist der Betroffene sofort in eine Klinik einzuweisen. Bei unklaren Notfällen kann Rat über die Vergiftungszentrale gesucht werden.
In der Zahnmedizin ist allerdings der Verzicht auf Fluoride undenkbar. Viele Therapieerfolge sind durch die Einsätze der verschiedenen Fluoridprodukte in der Zahnmedizin bekannt und vielfach in der Literatur beschrieben.
Wir sollten uns immer den Leitspruch von Paracelsus (1493-1541): “Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist“ vor Augen halten.
Schlagwörter
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
2016
Volltext
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Sachgebiete
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Malli, Silvia Josefa
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitäts-Augenklinik
Studium
UO 203 Zahnmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Schmut, Otto; Mag. Dr.phil.
Mitbetreuer*in (intern)
Glockner, Karl; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.
Anmerkung
Anmerkung
52 Seiten
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