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Bibliografische Informationen
Titel
Der Einfluss von Statinen auf den Schweregrad und Verlauf der venösen Thromboembolie – eine retrospektive Datenanalyse zwischen 01.01.2010 und 31.12.2019
Kurzfassung
Es gibt Hinweise darauf, dass die Inzidenz venöser thrombotischer Ereignisse (einschließlich Lungenembolien, LE) unter Statintherapie bei PatientInnen reduziert wird. Es bedarf weiterer Untersuchungen, um zu klären, ob Statine auf den Schweregrad einer Lungenembolie Einfluss nehmen können. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde ein möglicher Zusammenhang zwischen der Einnahme von Statinen und dem Schweregrad der LE in einer retrospektiven Patientenkohorte analysiert. Eine retrospektive Auswertung klinischer Daten erfolgte bei PatientInnen mit CT-angiographisch bestätigter Lungenembolie, die im Zeitraum vom 01.01.2010 bis zum 31.12.2019 an der Universitätsklinik Graz behandelt wurden. Die Schweregradklassifikation basierte auf den ESC-Leitlinien von 2019.
Studienergebnisse
Zur Untersuchung wurden insgesamt 1590 Patienten einbezogen, von denen 235 Personen (14,7%) unter Statintherapie standen. Die demographische Analyse ergab, dass die Statin-Gruppe ein signifikant höheres Lebensalter aufwiesen (Median: 74 Jahre [IQR 66–80] gegenüber 67 Jahre [IQR 52–78] bei Nicht-Statin-Gruppe; P < 0,001). Zudem lag der Body-Mass-Index der Statin-Gruppe höher (Median: 27,4 [IQR 24,7–30,7] versus 26,2 [IQR 23,6–29,7] bei Nicht-Statin-Gruppe; P = 0,001). Bei der Untersuchung der Begleiterkrankungen wurde festgestellt, dass in der Statin-Gruppe Komorbiditäten signifikant häufiger auftraten. Darunter fielen Niereninsuffizienz, arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, Hyperlipidämie, kardiovaskuläre Vorerkrankungen (alle P < 0,001) und Herzinsuffizienz (P = 0,006). In der Gruppe ohne Statintherapie war die Prävalenz von malignen Erkrankungen erhöht (29,6% gegenüber 14,0% in der Statin-Gruppe; P = 0,04).
Bei der Analyse der Risikostratifizierung wurde festgestellt, dass der Anteil an Lungenembolien mit niedrigem Risiko in der Statin-Gruppe signifikant geringer war (12,3 % im Vergleich zu 19,9 % in der Nicht-Statin-Gruppe; P = 0,006). Nach Durchführung eines Matchings, welches die Faktoren Geschlecht, Alter und BMI berücksichtigte, konnten keine signifikanten Unterschiede im Schweregrad zwischen beiden Gruppen mehr festgestellt werden.
Conclusio
Die Einnahme von Statinen stand in keinem Zusammenhang mit dem Schweregrad der Lungenembolie. Der geringere Anteil an Lungenembolien mit geringem Risiko bei der Statin-Gruppe ist wahrscheinlich auf ihr höheres Alter, ihren höheren BMI und ihre Begleiterkrankungen zurückzuführen.
Schlagwörter
Pulmonalarterienembolie; PE; Statine; Lungenembolie; VTE; TVT; Schweregrad; Thrombembolie;
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Sachgebiete
Angiologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Wachmann, Bettina
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Innere Medizin
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Gary, Thomas; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
Mitbetreuer*in (intern)
Gressenberger, Paul Georg; Dr.med.univ. Dr.scient.med.
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