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Medizinische Universität Graz    

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Präklinische Therapie und Outcome des schweren Schädel-Hirn-Traumas und Polytraumas mit Schädel-Hirn-Trauma  
 Hintergrund. Das Schädel-Hirn-Trauma (SHT) gehört weltweit zu den führenden Ursachen für Tod und dauerhafte Invalidität und betrifft vor allem junge Erwachsene und ältere Menschen. Für die präklinische Versorgung von Patienten mit SHT gibt es von der Brain Trauma Foundation (BTF) verfasste Guidelines, die bei uns allerdings wenig bekannt sind. Ziel dieser Arbeit war es, zu klären, ob die Einhaltung dieser Richtlinien mit besserem Outcome verbunden ist und ob die Therapieziele durch das Grazer Notarztsystem trotz der geringen Bekanntheit erreicht werden.

Methoden. Retrospektive Datenanalyse von durch das Grazer Notarztsystem versorgten und am LKH Universitätsklinikum Graz intensivmedizinisch behandelten SHT-Patienten mit oder ohne Polytrauma. Die entsprechenden Daten wurden anhand der Notarzteinsatzprotokolle und mithilfe des Krankenhaus-informationssystems openMEDOCS© erhoben und ausgewertet.

Ergebnisse. Es wurden 144 Patienten (82% männlich, Alter 52 ± 22,3 Jahre, medianer Injury Severity Score 27, mediane Intensivliegedauer 9 Tage) mit schwerem SHT oder Polytrauma mit SHT im Zeitraum von 01.01.2009 bis 31.12.2010 eingeschlossen. 26,7% wiesen bei der erstgemessenen arteriellen Sauerstoffsättigung eine Hypoxämie auf, vor Übergabe im Krankenhaus jedoch nur mehr 2,8%. Bis auf einen wurden alle Patienten mit schwerem SHT (Glasgow Coma Scale ≤ 8) intubiert. Nur ein Drittel der Patienten wurde präklinisch optimal ventiliert (etCO2 35 – 40 mmHg), vor allem eine Hyperventilation war häufig zu beobachten (54%). Hypotonie, Hypoxämie und inadäquate etCO2-Werte traten bei Patienten, die später im Krankenhaus verstarben, signifikant häufiger auf. Präklinische Hypotonie ging außerdem mit einem signifikant schlechteren neurologischen Outcome einher (p = 0,041).

Schlussfolgerung. Die in den Guidelines erwähnten Therapieziele wurden durch das Grazer Notarztsystem weitgehend erreicht, nur hinsichtlich der Ventilation waren deutliche Abweichungen zu bemerken. Hypoxämie und Hypotonie sind zu vermeiden, da sie mit schlechterem Outcome verbunden sind.

 
   
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 2013  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Gruber, Barbara Anna Johanna
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Gemes, Geza; Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Rigaud, Marcel; Priv.-Doz. Dr.med.univ.