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Medizinische Universität Graz    

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Bibliografische Informationen
 Echokardiographische Parameter als Prädiktoren der kardialen Dekompensation nach transjugulärem intrahepatischem portosystemischem Shunt  
 Hintergrund und Ziel: Die Implantation eines transjugulären intrahepatischen portosystemischen Shunts (TIPS) stellt eine therapeutische Option für Patienten und Patientinnen mit fortgeschrittener Lebererkrankung dar. Allerdings entwickeln etwa 20 % der Patienten und Patientinnen innerhalb eines Jahres nach dem Eingriff eine akute Herzinsuffizienz. Die Haupttodesursache von Patienten und Patientinnen mit Zirrhose, die sich einer TIPS-Operation unterzogen haben, ist die kardiale Dekompensation. Die zugrundeliegenden Mechanismen sind höchstwahrscheinlich das Vorhandensein einer zirrhotischen Kardiomyopathie und/oder die Volumenveränderungen nach der TIPS-Implantation.



Darüber hinaus soll die Studie die Wirksamkeit des Toulouse-Algorithmus als Entscheidungsinstrument für die Risikobewertung vor dem TIPS-Eingriff evaluieren.



Material und Methoden: Dies ist eine retrospektive Analyse eines prospektiven Registers, welches an der Abteilung für Hepatologie der Medizinischen Universität Graz durchgeführt wurde. Alle Patienten und Patientinnen mir verwertbaren tranksthorakalen Echokardiogrammen sechs Monate vor oder nach der TIPS-Implantation, wurden in die vorliegende Studie eingeschlossen.



Resultate: Insgesamt wurden 74 Patienten und Patientinnen zwischen 01.01. und 01.07.2025 mit einem medianen (Interquartilsbereich) Alter von 60 Jahren (53-67), darunter 27 Frauen (37%), eingeschlossen. Der mediane durchschnittliche arterielle Blutdruck (MAP) betrug 81 mmHg (74-91), der mediane Body-Mass-Index (BMI) lag bei 24,8 kg/m² (21,7-29,4), und 23 Patienten und Patientinnen (31%) litten an Diabetes Mellitus. Die alkoholbedingte Leberzirrhose war mit 75% die häufigste Ätiologie (n=55). Die Hauptindikation für die TIPS-Implantation stellten refraktärer Aszites (n=36), gefolgt von rezidivierenden (n=14) und aktiven (n=14) gastrointestinalen Blutungen dar. Basierend auf echokardiografischen Parametern des Toulouse-Algorithmus, der E/A, E/e' und den linken Vorhofvolumenindex (LAVI) umfasst, wurden die Patienten und Patientinnen in eine niedrige Risikogruppe (n=24) und eine hohe Risikogruppe (n=32) eingeteilt. Parameter, die die systolische Funktion des linken und rechten Ventrikels beschreiben, wiesen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen auf. Patienten und Patientinnen in der niedrigen Risikogruppe zeigten jedoch eine geringer augeprägte Trikuspidalinsuffizienz (maximale Geschwindigkeit 14 vs. 26 cm/s, p = <0,001).



Fazit: Unsere Ergebnisse zeigen, dass echokardiografische Parameter eine wesentliche Rolle in der präinterventionellen Risikoeinschätzung vor TIPS spielen. Unsere Daten deuten auf eine bereits präexistente kardiale Belastung hin und unterstreichen die prognostische Relevanz vor allem von diastolischer Funktionsparameter, im Speziellen von der TRVmax, im Vorfeld einer TIPS-Implantation. Eine strukturierte kardiologische Abklärung sollte daher integraler Bestandteil des präoperativen Assessments sein, um kardiale Vorbelastungen frühzeitig zu erkennen und das postinterventionelle Risiko zu minimieren.

 
   
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Neuhuber, Anna
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Schwegel, Nora; Dr.med.univ.
  von Lewinski, Dirk; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.