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Medizinische Universität Graz    

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Korrelation von Blasensteinen und obstruktiver Blasenentleerungsstörung bei Männern Eine retrospektive Analyse des Therapieerfolges der isolierten Blasensteinlithotripsie  
 Hintergrund: Blasensteine entstehen meist aufgrund einer vorliegenden gutartigen Prostatavergrößerung und einer dadurch bedingten Obstruktion, weshalb in den Leitlinien eine operative Behandlung der Prostata im Rahmen der Blasensteinentfernung empfohlen wird. Manche Patienten lehnen dies trotz Empfehlung ab. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, wie sich das klinische Outcome bei Patienten mit Blasensteinen verhält, bei denen eine isolierte transurethrale Blasensteinentfernung ohne operative Behandlung der Prostata durchgeführt wurde.

Methoden: In einer retrospektiven Kohortenanalyse wurden Daten von Patienten untersucht, die in den Jahren 2018 bis 2023 an der Universitätsklinik für Urologie des LKH-Graz aufgrund von Blasensteinen mittels transurethraler Blasensteinentfernung behandelt wurden. Es erfolgte eine deskriptive und interferenzstatistische Analyse hinsichtlich der Charakteristika dieses Patientenkollektivs und dem postoperativen Outcome bezüglich Wiedervorstellung, Symptomatik, Blasensteinrezidiven und sekundärer Desobstruktion der Prostata.

Ergebnisse: 46 Patienten konnten in die Analyse eingeschlossen werden. Das durchschnittliche Alter lag bei 72,4 Jahre (± 10,9) und das präoperative Prostatavolumen betrug im Median 80 ml (± 51,7). Vor Blasensteinentfernung berichteten 78 % der Patienten von Miktionssymptomen und 23,9 % der Patienten erhielten eine medikamentöse Therapie des benignen Prostatasyndroms (BPS). 26 Patienten stellten sich im Verlauf im Median nach 20,9 Monaten (± 7,8) wieder vor. Die häufigsten Beschwerden zum Zeitpunkt einer Wiedervorstellung waren Harnverhalt (29,2 %), Dysurie (16,7 %) und Nykturie (16,7 %). Bei 13 von 46 Patienten (28,3 %) lag zum Zeitpunkt einer Wiedervorstellung ein Blasensteinrezidiv vor. Eine sekundäre Prostatadesobstruktion erfolgte bei 28,3 % im Median nach 18,2 Monaten (± 9,1), wobei kein Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines Blasensteinrezidives und einer anschließenden Prostatadesobstruktion festgestellt werden konnte.

Schlussfolgerung: Ungefähr die Hälfte der Patienten mit Blasensteinen, bei denen im Rahmen der Blasensteinentfernung keine operative Behandlung der Prostata durchgeführt wurde, werden aufgrund von Symptomen innerhalb von ca. 1,5 Jahren wieder vorstellig. Etwa 30 % erleiden Blasensteinrezidive. Ebenso häufig erfolgt eine sekundäre Prostatadesobstruktion. Patienten mit Blasensteinen sollten über diese Verläufe aufgeklärt werden, wenn sie sich primär gegen eine simultane operative Behandlung der Prostata entscheiden.  
 Blasensteine; benigne Prostataobstruktion; isolierte transurethrale Blasensteinentfernung; Blasensteinrezidive; sekundäre Prostatadesobstruktion  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Spiegelburg, Isabelle Patricia; B.Sc.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Urologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Leitsmann, Marianne; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. MHBA
  Pohl, Klara Konstanze; Dr.med.univ.