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Medizinische Universität Graz    

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Analyse der Pyruvatkinase M2-Expression in T-Zellen von Patienten mit Multipler Sklerose  
 Hintergründe

In den letzten Jahren ist der Immunmetabolismus als therapeutische Strategie bei Autoimmunerkrankungen, wie beispielsweise Multipler Sklerose (MS), zunehmend in den Fokus der Forschung gerückt. Die Modulation von Stoffwechselwegen in Immunzellen kann deren Eigenschaften maßgeblich beeinflussen und einen Wechsel von einem pro-inflammatorischen zu einem anti-inflammatorischen Phänotyp bewirken. Ein potenzielles metabolisches Ziel ist dabei das Enzym Pyruvatkinase M2 (PKM2), ein Schlüsselenzym des Glukosestoffwechsels, von dem angenommen wird, dass es eine Rolle bei der Förderung pro-inflammatorischer Eigenschaften von Immunzellen spielt. Bisher wurden die Expression und Beeinflussung von PKM2 hauptsächlich im Tiermodell der MS untersucht. Ziel dieses Projekts war es, die PKM2-Expression in zirkulierenden menschlichen T-Zell-Subpopulationen von MS PatientInnen wie auch von einer gesunden Kontrollgruppe zu analysieren und die PKM2-Expression mit demografischen und klinischen Parametern zu korrelieren. Das übergeordnete Ziel bestand darin, die Rolle von PKM2 im Krankheitsverlauf zu untersuchen und das Potenzial von PKM2 als Ziel zukünftiger MS Therapien zu evaluieren.



Methoden

Periphere mononukleäre Blutzellen (PBMCs) wurden von 26 gesunden Kontrollpersonen und 35 MS Patienten, welche in der MS Ambulanz der Universitätsklinik für Neurologie der Medizinischen Universität Graz behandelt wurden, gesammelt. Anschließend analysierten wir die PKM2-Expression mittels Durchflusszytometrie und führten eine Korrelationsanalyse der PKM2-Expression mit demografischen und klinischen Parametern der TeilnehmerInnen durch. Die klinischen Daten wurden durch eine Suche im Krankenhausinformationssystem der KAGes (openMEDOCS) sowie in der StudienpatientInnen-Datenbank Archimed-RDA der Universitätsklinik für Neurologie ermittelt.



Ergebnisse

Wir konnten signifikante Unterschiede in der PKM2-Expression von männlichen und weiblichen unbehandelten MS-PatientInnen nachweisen. Diese Unterschiede waren besonders signifikant in CD4+ naiven, CD4+ zentralen Gedächtnis- (Cm), CD4+ Effektor-Gedächtnis- (Em) und CD8+ Effektor- (Eff) T-Zellen. Darüber hinaus fanden wir eine signifikante positive Korrelation zwischen dem Alter der StudienteilnehmerInnen und der PKM2-Expression in zwei CD8+ T-Zell-Subpopulationen von MS-Patienten, nicht jedoch bei der gesunden Kontrollgruppe. Schließlich konnten wir eine positive Korrelation zwischen der PKM2-Expression in Em-T-Zellen und der Krankheitsdauer von PatientInnen mit schubförmig-remittierender MS feststellen.



Schlussfolgerungen

Zusammenfassend unterstreichen unsere Daten das Potenzial der PKM2-Expression in humanen T-Zellen als Biomarker für den Krankheitsverlauf von MS und liefern grundlegende Daten für zukünftige Studien zur PKM2-Expression in T-Zellen sowie dem Targeting von PKM2 bei MS.

 
 Pyruvatkinase M2; Multiple Sklerose; Immunmetabolismus  
 
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 Neurologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Zeiler, Lisa-Carina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Neurologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Khalil, Michael; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. PhD.
  Angiari, Stefano; Assoz. Prof. Priv.-Doz. PhD.