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Medizinische Universität Graz    

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Bibliografische Informationen
 Zahnfehlanlagen und Zahnanomalien bei Patient*innen mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten Ein retrospektiver Vergleich zwischen 1990-1999 und 2014-2024  
 Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Prävalenz dentaler Anomalien bei Patient*innen mit Lippen‑, Kiefer- und Gaumenspalten (LKG-Spalten) am LKH Universitäts- Klinikum Graz im Zeitraum von 2014 bis 2024. Ziel war es, das Auftreten von Formanomalien (Zapfenzähnen oder rudimentären Zahnbildungen), Nichtanlagen und überzähligen Zahnanlagen sowie Transpositionen anhand von Orthopantomogrammen zu analysieren und mit bestehenden Literaturdaten sowie einer früheren Studie, die ebenfalls am LKH Univ. Klinikum Graz durchgeführt wurde, zu vergleichen.



Insgesamt wurden 126 Patient*innen untersucht, 89 mit LKG-Spalten und 37 mit isolierten Gaumenspalten.



•Zahnnichtanlagen wurden bei 55,6 % der Gesamtkohorte festgestellt, mit einer deutlich höheren Prävalenz bei Patient*innen mit LKG-Spalten (61,8 %) im Vergleich zu isolierten Gaumenspalten (40,5 %).

•Formanomalien wie Zapfenzähne oder rudimentäre Zahnanlagen traten bei 23,8 % der Patient*innen auf, fast ausschließlich im Spaltbereich.

•Überzählige Zahnanlagen wurden bei 14,3 % dokumentiert, am häufigsten in der Schneidezahnregion der Spaltseite.

•Transpositionen wurden mit einer Prävalenz von 1,6 % ausschließlich in der LKG-Gruppe und hier nur bei Männern beobachtet.

Einseitige Spaltbildungen kamen häufiger vor als beidseitige, wobei linksseitige Spalten häufiger waren als rechtsseitige. Hinsichtlich der Geschlechterverteilung zeigten sich ebenfalls Unterschiede: Bei LKG-Spalten waren Männer häufiger betroffen, während bei isolierten Gaumenspalten Frauen häufiger betroffen waren.



Der Vergleich mit der Studie von Rothleitner (1) ergab weitgehende Übereinstimmungen in Bezug auf die typischen Verteilungsmuster von Nichtanlagen, insbesondere im Bereich der seitlichen oberen Schneidezähne. Einzelne Differenzen, etwa bei der Häufigkeit von Nichtanlagen außerhalb der Spaltenregion oder der betroffenen Zahnpositionen, lassen sich auf Unterschiede in der Spaltverteilung, technische Entwicklungen in der Bildgebung sowie den zeitlichen Abstand der untersuchten Kohorten zurückführen. Ein möglicher Einfluss spät mineralisierender Zähne konnte aufgrund der geringen Zahl jüngerer Patient*innen weitgehend ausgeschlossen werden.



Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer strukturierten Diagnostik dentaler Anomalien bei Spaltpatient*innen und zeigen, dass sich etablierte Verteilungsmuster auch über Jahrzehnte hinweg weitgehend stabil darstellen. Gleichzeitig betonen sie die Notwendigkeit weiterführender Studien, um regionale und genetische Einflussfaktoren sowie Entwicklungen in der Versorgungssituation differenziert analysieren zu können

 
 Lippen-Kiefer-Gaumenspalten;Gaumenspalten;Zahnanomalien;Zahnnichtanlagen;Zahnfehlanlagen;  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Staudinger, Clemens
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Zahnmedizin und Mundgesundheit
 UO 203 Zahnmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Berkessy, Katja; Dr.med.univ. Dr.med.dent.
  Schwaiger, Michael; Univ. OA Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med. Dr.med.dent. MSc