Beschreibung |
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DAS INSTITUT HEUTE:
Das "Institut für Anatomie" Graz (bis 2000 "Anatomisches Institut") besteht in seiner derzeitigen Form als eigenständiges Institut seit der Gründung der Medizinischen Fakultät, 1863, und befindet sich seit der Errichtung des ersten Institutsgebäudes für Anatomie und Physiologie, 1870 – 1872, in der Harrachgasse.
Das Institut ist in keine Abteilungen gegliedert, es gibt aber eine Reihe von Arbeitsgruppen (Anatomie und bildgebende Verfahren, Anatomie und Unfallchirurgie, Biomechanik, Entwicklung von Operationstechniken und Plastination).
Das Institut für Anatomie vertritt an der Medizinischen Universität Graz das Fach Anatomie als medizinisches naturwissenschaftliches Grundlagenfach. Es befaßt sich in der Lehre wie in der Forschung mit dem makroskopischen Bau des menschlichen Körpers unter systematischen, topographischen, funktionellen und kausalen Gesichtspunkten. Die anatomischen Lehrinhalte vermitteln gleichzeitig Grundprinzipien der naturwissenschaftlich begründeten Medizin. Durch die Vermittlung der anatomischen Terminologie erfolgt die Einführung in Prinzipien der medizinischen Sprache, welche eine wesentliche Grundlage in der Vermittlung medizinischer Fachinhalte darstellt und die Basis für die internationale medizinische Kommunikation bildet.
Über die Leiche gewinnt der Studierende schon am Studienbeginn Kenntnisse und Vorstellungen über Form und Funktion des Lebenden und erfährt seine erste Schulung in naturwissenschaftlicher Denkweise.
Mit den ersten angeleiteten Eingriffen in den menschlichen Leichnam werden die Studierenden mit dem ethischen Handeln vertraut gemacht. Somit hat die Anatomie auch in diesem Sinne eine Schlüsselposition inne, als sie die zukünftigen Ärzte auf ethische Verhaltensnormen und Sozialverhalten vorbereitet.
Das Institut für Anatomie bedient sich zur Erfüllung seiner Aufgaben spezieller Methoden, wie der Sektionen, kunstgerechter Leichenöffnungen und Untersuchungen der Körperhöhlen und Organe, Präparationen der verschiedenen Strukturen, der Konservierung von Leichen, bildgebender Verfahren, beinhaltend die computergestützten 3-D – Rekonstruktionen von CT-Daten sowie Animationen von Entwicklungs- und Bewegungsabläufen, der verschiedensten Injektionstechniken als Ausgußverfahren für Körperhohlräumen, Blut- und Lymphgefäßen, der Plastination von Organen, der Erfassung und Darstellung biomechanischer Abläufe und der Durchführung von Sezierübungen. Das wissenschaftliche Fach der Anatomie wird von keinem anderen Fach der Medizinischen Universität Graz abgedeckt und unterscheidet sich von den anderer Institute, die Leichenöffnungen durchführen durch die inhaltlichen Ziele. In der Pathologie werden Leichenöffnungen zur Feststellung der Todesursache, in der Gerichtsmedizin zur Feststellung der Todesursache durch allfälliges Fremdverschulden durchgeführt, in der Anatomie jedoch zur Vermittlung der nicht krankhaft veränderten makroskopischen Anatomie des menschlichen Organismus.
Das Institut für Anatomie Graz genießt ungebrochen bereits seit Jahrzehnten ein international hohes Ansehen, das sich auf die besondere Qualität der Ausbildung, seiner modernen technischen Möglichkeiten und der klinisch-praktischen Orientierung begründet. Ein weltweiter Bekanntheitsgrad wurde in den letzten Jahren erreicht durch die Konservierungsmethode nach Thiel, durch die an der Leiche ähnliche Bedingungen wie am Lebenden hinsichtlich Farbe und Konsistenz erzielt werden (THIEL-Atlas – siehe Lehre:Lehrbücher). Damit sind die besten Voraussetzungen zur Durchführung von Präparationen und überdies zur Erprobung von Operationsmethoden sowie zum Erlernen neuer Operationstechniken geschaffen.
Weltweit wurde diese Methode von vielen Instituten übernommen. Viele der Fachvertreter haben sie in Graz erlernt.
SCHWERPUNKTE
Das Insitut für Anatomie Graz hat als bestehende Schwerpunktsetzung die funktionelle, topographische und klinisch angewandte makroskopische Anatomie. Der eingeschlagene Weg hat sich in den letzten Jahren für das Renommee des Institutes bestens bewährt und soll auch künftighin beschritten werden, wobei diese Schwerpunkte noch stärker betont werden sollen.
FORSCHUNG:
Die Leistungen des Institutes für Anatomie hinsichtlich der Forschung betreffen vor allem biomechanische und funktionelle Untersuchungen, injektionstechnische Untersuchungen am Gefäßsystem, röntgenanatomische und sonographische Untersuchungen des aktiven und passiven Bewegungsapparates sowie des Gefäß- und Nervensystems, röntgenanatomische Untersuchungen der Hohlräume und Kanalsysteme des Schädels sowie der Weiterentwicklung der Konservierungs- und Plastinationsverfahren.
Das Institut für Anatomie unterhält enge Beziehungen und Kooperationen zu vielen Institutionen, wie innerfakultär mit den Kliniken bzw. Abteilungen für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie, Gynäkologie, Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie, Urologie, Radiologie, HNO, Augenheilkunde, Anästhesie und Kinderchirurgie, sowie inneruniversitär hinsichtlich der Unterrichtsevaluierung mit dem Institut für Psychologie (NAWI) und interuniversitär mit den Instituten für Mechanik, Baustatik und biomedizinische Techniken der TU Graz.
Darüber hinaus bestehen ebenfalls Zusammenarbeiten mit einer Reihe von weiteren österreichischen Krankenanstalten vor allem für Orthopädie und Unfallchirurgie, wie auch internationale Zusammenarbeiten mit ausländischen Institutionen (Charité Berlin, London, Knoxville, Mayo-Clinic Rochester, Münster, Zürich, Genf).
LEHRE:
Die Aufgaben und Leistungen des Institutes in der Lehre stellen einen besonderen Schwerpunkt der Institutsaktivitäten dar, die sich auf ein breites Lehrangebot stützen. Die hohe Qualität des Lehrangebotes wird deutlich durch die Teilnehmerzahl an Vorlesungen und Übungen, die jährlich von gegen 2000 Studenten wahrgenommen werden. Der wissenschaftliche Unterricht dient der Vermittlung von Kenntnissen der anatomisch - medizinischen Terminologie, der systemat
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